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Abschlussrunde zur Sexarbeit: Das sind die Empfehlungen des Runden Tisches

Veröffentlicht am 12.11.2019 von Judith Langowski

 

Der seit September 2018 tagende Runde Tisch Sexarbeit hat am 7. November seine Arbeit beendet. Herausgekommen sind Maßnahmen, die der Runde Tisch empfiehlt und in einem landesweiten Handlungskonzept zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeitenden in Berlin zusammenfasst. „Mein Anliegen geht für den Bezirk Tempelhof-Schöneberg noch darüber hinaus und hat genauso die Anwohnenden mit ihren Bedarfen im Blick“, sagte Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) zum Abschluss der Runde. Die Sexarbeiterin Johanna Weber, die für den Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen an der Runde teilnahm, hofft, dass „den Worten auch Taten folgen“ und begrüßt, wie viele Sexarbeiter*innen mit einbezogen wurden.

Auch Andrei Craciun, verantwortlich für das Projekt Smart-Berlin von den Sozialorganisationen Subway und Hilfe für Jungs, ist froh, dass verschiedene Perspektiven Gehör fanden. Die Arbeitsrealitäten mann-männlicher Sexarbeit seien „sehr unterschiedlich und somit auch die Bedarfe der Zielgruppe“ als die der Sexarbeiterinnen, so Craciun. Daher sei es sehr wichtig, dass die Zielgruppe der männlichen Sexarbeiter am Runden Tisch vertreten war.

Konkrete Handlungsempfehlungen, die noch vom Senat beschlossen werden müssen, sind: Besserer Zugang und flächendeckende Gesundheitsversorgung für Sexarbeitende, Ausbau der psychologischen Beratung, Erarbeitung eines Leitfaden für mehr Sicherheit bei der Arbeit im Internet, Ausbau der „bereits guten Kooperation“ mit der Polizei sowie die Ausweitung des Berliner Hilfesystems inklusive Zufluchtswohnungen auch für Sexarbeitende. Die Umsetzung könne nach Beschluss 2020 beginnen.

Zudem wurden konkret für den Kurfürstenkiez unter anderem diese Empfehlungen im Konzept beschlossen: Bessere Reinigung des Kiezes, Schaffung von nicht einsehbaren Verrichtungsboxen, Ausbau der Hilfsangebote vor Ort – wie die Drogenhilfe, soziale und gesundheitliche Angebote sowie Sprachmittlung und muttersprachliche Sozialarbeit fortzuführen. Diese Angebote leistet aktuell vor allem der Frauennotdienst „Olga“ in der Kurfürstenstraße. – Text: Judith Langowski

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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