Namen & Neues
Corona-Tagebuch der Johanna-Eck-Schule: Nach allen Regeln
Veröffentlicht am 14.07.2020 von Sigrid Kneist
Die ersten drei Wochen der Sommerferien sind bald um. In der Schule werden derzeit Projekte fürs kommende Schuljahr angeschoben. Seit Beginn der Corona-Pandemie nehmen wir hier mit Hilfe von Verwaltungsleiter Axel Jürs in das Online-Tagebuch der Tempelhofer Schule und erfahren so, was dort abseits von Unterricht läuft:
Termine über Termine. Die Ferien lassen sich gut nutzen, um Kooperationen zum nächsten Schuljahr aufs Gleis zu setzen: für all das, bei dem der Blick über den eigenen Tellerrand sinnvoll ist. Die Partner sollen Kompetenz mitbringen und Ressourcen besitzen oder erschließen können, zu denen die Schule keinen oder nur eingeschränkten Zugang hat. Wertvoll sind dabei Kooperationspartner, die einem auch helfen, ergänzend benötigte, schulkonforme eigene Strukturen zu schaffen, um zum Beispiel besondere Wege für das Fundraising nutzen zu können. Nicht umsonst gibt es inzwischen viele schulische Fördervereine, die aber nicht alle gleich gut und gleich lange funktionieren und oft zu sehr von einzelnen engagierten Elternteilen abhängig sind, die die Schulen dann mit ihren Kindern zusammen verlassen.
Neuer Verein für innovative Projekte. Deshalb befindet sich ein Bildungsverein in Gründung, der mehr leisten kann als ein typischer schulischer Förderverein. Er wird an der Seite der Johanna-Eck-Schule auftreten, wenn Projekte realisiert werden sollen, für die die Schule strukturell nicht gebaut ist: von der eigenen, schulbezogenen Begabungs- und Lernförderung, über besondere AGs (mit Themen wie E-Sports, Wassersport, Marketing, Coding, Turnierschach, Leadership u.ä.) bis hin zu inhaltlich sinnvollen und für die Jugendlichen attraktiven Kombinationen von Schul-, Unterrichts- und Freizeitthemen. Nebenbei kann der Verein noch den neuen Schulbuchfonds der Schule administrieren und die neue Schüler*innen-Bibliothek als Träger führen. Eine tolle Namenspatronin konnte für diese neue Bibliothek mit der vielfach ausgezeichneten Schriftstellerin und Jugendbuchautorin Karen-Susan Fessel auch gewonnen werden.
Neue Konzepte für soziales Lernen durch Sport. Leistungsbereitschaft und Teamgeist nennt man oft als erstes, wenn es darum geht, was im Sport noch gelernt und trainiert werden kann außer dem sportlichen Können. Wenn’s gut läuft und die Mischung stimmt, gelingt dort bisweilen auch Integration. Was ist aber mit sozialem Lernen? Auf diesem „Spielfeld“ tummeln sich nur wenige Aktive. Mit dem Schöneberger Verein FC Internationale wird sich die Schule genau darum künftig in einer Modellkooperation kümmern.
Nach allen Regeln. Manche finden den Zugang zu notwendigen Regeln auf konkrete Weise – zum Beispiel über Sport – leichter als über abstrakte Unterrichtsinhalte zu Gesetzen und gesellschaftliche Normen: Wer sich mal als Schiedsrichter*in/Kampfrichter*in bei sportlichen Wettbewerben ausprobieren kann, bekommt ein anderes Verständnis für gemeinschaftlich geltende und individuell einzuhaltende Regeln. Genau da wird eines der Kooperationsprojekte mit dem FC Internationale ansetzen: Wer mal mitgemacht hat, lernt was draus. Wer auf den Geschmack kommt, kann einen Lehrgang draufsetzen, um Schiedsrichter*in zu werden. Und mit einem anderen Partner des FC Internationale werden zusätzliche, nicht gerade schultypische Sportarten etwa im Wassersport für unsere Kids erschlossen.
Die 17 vorangegangenen Folgen aus dem Online-Tagebuch können Sie hier nachlesen: „Wie zum Kuckuck sind die ins Gebäude reingekommen?“, „Bleib sauber, Johanna!“, „So ergeht’s dem Schulleiter“, „Schon wieder quadratische Funktionen“, „Danke heißt auf Polnisch Dziękuję“, „Vorbereitungen für die Rückkehr“, „Es geht wieder los“ , „Masken to go“, „Alle wieder da“, „Der ungeliebte Brückentag“, „Warum nicht auch am Samstag?“, „Alle begannen, in fremden Sprachen zu reden“, „Endlich mal wieder Spanisch und Französisch“, „Klassenfotomontage und Rechnen mit der Pandemie“, „Zeugnisvergabe in Etappen“ und „Sommercamp statt Sommerschule“ und „Jetzt wird renoviert“.