Namen & Neues

Online-Tagebuch der Johanna-Eck-Schule: Unterricht mit Maske

Veröffentlicht am 27.10.2020 von Sigrid Kneist

Wie wird der Schulbeginn nach zwei Wochen Ferien sein angesichts der drastisch steigenden Infektionszahlen in Berlin? Wie geht die Tempelhofer Sekundarschule damit um? Die Antworten gibt uns wieder Verwaltungsleiter Axel Jürs, indem er uns ins Online-Tagebuch der Schule schauen lässt.

Der erste Schultag nach den Herbstferien. Er war alles zwischen herzerfrischend, ungewiss und ambivalent: Herzerfrischend sind die Kids, die die Schule wieder beleben und die sich in der übergroßen Mehrzahl wirklich Mühe geben, Corona-Regeln einzuhalten, weil sie nicht nur den Lockdown des Frühjahrs in lebhafter Erinnerung haben – sondern auch weil inzwischen mehr Schüler*innen prägende Erfahrungen mit Hospitalisierungen in Familie und Freundeskreis miterleben mussten.

Maskenpflicht und eindringliche Hinweise. Da formal alle Berliner Schulen nach dem Stufenplan den Schulalltag nach den Herbstferien in der formalisierten „Warnstufe Gelb (kurz definiert: „Regelbetrieb mit verstärkten Hygienevorschriften“) beginnen, haben wir uns entschieden, im Sinne der verantwortungsvollen Prävention eher mehr zu tun als verlangt. Wir haben beschlossen, die Maskenpflicht im Unterricht einzuführen – wie an gymnasialen Oberstufen und Oberstufenzentren. Auch wir haben über Wahlpflicht-Unterricht und leistungsdifferenzierte Teilungsgruppen klassenübergreifende Lerngruppen, die besonders zu schützen sind. Eltern, die sich jetzt melden, weil ihre Kinder nicht rechtzeitig zum Schulbeginn aus Hochrisiko-Gebieten zurückkehren können oder sich daraus resultierend in mehrwöchige Quarantäne begeben müssen, werden darauf hingewiesen, wann welche Fehlzeiten als unentschuldigt im Zeugnis auftauchen werden. Sie werden eindringlich darauf hingewiesen, dass jetzt nicht die Zeit ist, Kinder aus einem Risikogebiet zu Großeltern in andere Risikogebiete reisen zu lassen. Dieses gesundheitsgefährdende Verhalten soll sich in den nächsten Ferien (Weihnachten/Winter) keinesfalls wiederholen.

Abstimmungsprozesse in der Schule. Der Vorsitzende der Elternvertretung hat in den Ferien mit dem Schulleiter die Vorgehensweise entsprechend abgestimmt, am Montag hat die Gesamtkonferenz einmütig in diesem Sinne votiert (Beschlussgremium ist sie ja für diese Fragen formal nicht). Die Schülervertretung will in den kommenden Tagen mit einem entsprechenden Votum nachziehen. Immer mehr Schüler*innen verstehen durch entsprechende Erfahrungen im Familien- und Freundeskreis, dass es nicht primär um Regularien, sondern vor allem um Rücksicht aufeinander und Mitmenschlichkeit geht.

Vorrat an Masken. Im Schulbüro gibt’s unter anderem Johanna-Masken, die von unserem Kurs „Nachhaltigkeit“ aus alten T-Shirts oder ähnlichem hergestellt wurden sowie ein Kontingent an industriell gefertigten Masken. So wie wir in den zurückliegenden Wochen die Schüler*innen daran erinnerten, eine Ersatzmaske irgendwo im Rucksack zu deponieren, werben wir jetzt – für erträgliche Erfüllung der Dauermaskenpflicht – darum, dass die Eltern den Kindern Wechselmasken mitgeben, damit sie nicht nach einem Tag die durchfeuchteten Exemplare im Gesicht tragen müssen.

Und noch eine Anekdote. Die Funktionsfähigkeit der Technik für Feuer- und Amokalarm musste überprüft werden. Soviel ist nach einem Test in den Ferien zu sagen: Die Technik funktioniert. Mehrere aufmerksame Zuhörer*innen aus der Nachbarschaft rufen an und fragen nach. Ein etwas weiter entfernt wohnender Nachbar, der wegen seiner Nachtschicht noch im Pyjama ist, wüsste gerne, ob der Alarmton von der Schule ausgeht oder von seinem diebstahlgesicherten Kfz, das – nicht einsehbar für ihn – vor dem Haus steht. Wir können ihn beruhigen: Der technische Alarmton, den er hört, ist wohl der, den unsere Alarmanlage testweise ausstößt.

Die 31 vorangegangenen Folgen aus dem Online-Tagebuch können Sie hier nachlesen:  „Wie zum Kuckuck sind die ins Gebäude reingekommen?“„Bleib sauber, Johanna!“, „So ergeht’s dem Schulleiter“„Schon wieder quadratische Funktionen“„Danke heißt auf Polnisch Dziękuję“„Vorbereitungen für die Rückkehr“„Es geht wieder los“ „Masken to go“„Alle wieder da“, „Der ungeliebte Brückentag“„Warum nicht auch am Samstag?“„Alle begannen, in fremden Sprachen zu reden“„Endlich mal wieder Spanisch und Französisch“, „Klassenfotomontage und Rechnen mit der Pandemie“„Zeugnisvergabe in Etappen“„Sommercamp statt Sommerschule“„Jetzt wird renoviert“ , „Nach allen Regeln“„Gute Planung muss sein“, „Noch sind die Handwerker im Haus“„Letzte Vorbereitung vor dem Schulstart“, „So war der erste Tag“„Die ersten Corona-Fälle“„Elternbegrüßung auf dem Schulhof“„Gedenktage, Gewalt und Demokratie“Gute Gastgeber, „Wochenend‘ und selbstgemachter Sonnenschein“, „‘Nachhaltigkeit‘ und andere Horizont-Kurse“, „Demokratie lernen, Europa leben“, „Erwischt in allen Variationen“Berlin statt Brandenburg und Partnerschaften, Digitales, Kunst.