Namen & Neues

Petition zum Erhalt des Wenckebach-Klinikums

Veröffentlicht am 15.12.2020 von Sophie Rosenfeld

„Krankenhausschließungen gefährden Ihre Gesundheit“, hieß es vor anderthalb Monaten auf einem Transparent. Aufgestellt auf dem Vorplatz des Rathaus Schöneberg. Wie berichtet, sollte die stationäre Patientenversorgung des Wenckebach-Krankenhauses nach und nach zum Schöneberger Auguste-Viktoria-Krankenhaus (AVK) verlagert werden. Problematisch dabei ist zum einen die medizinische Versorgung der südlichen Stadtteile Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade. Zum anderen bleibt unklar, wie der 30 Jahre alte Krankenhauskomplex mitten in Tempelhof künftig genutzt werden soll.

In einer Online-Petition, gerichtet an die Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD), den Vivantes-Aufsichtsrat und an Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), forderten Bürger*innen, das Wenckebach-Klinikum offen zu lassen. Das Krankenhaus ist im Bezirk Tempelhof-Schöneberg ein Unfallkrankenhaus der Grundversorgung und Regelversorgung mit 443 Betten. Jedes Jahr werden dort etwa 21.000 Patient*innen behandelt – mehr als die Hälfte von ihnen ambulant. Anstatt Millionen für ein Neubau auf dem AVK-Gelände auszugeben, wäre das Geld auch gut in die Sanierung vom Wenckebach-Gelände investiert. Auch hier hätten Flächen genutzt werden können für Neu- oder Umbauten.

Übergabe der Petition an Aufsichtsratsvorsitzenden Kollatz. Foto: Andrea Huck

Am Montag wurden die mit der Online-Petition „Rettet das Wenckebach-Krankenhaus“ gesammelten Unterschriften an Matthias Kollatz, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH, übergeben. Aufgrund der Pandemie und der bestehenden Abstandsregelungen war es nicht möglich Unterschriften direkt vor Ort zu sammeln, nichtsdestotrotz kamen in den letzten acht Wochen mehr als 4600 Unterschriften zusammen.

„Wir fordern, dass Vivantes die Pläne der Schließung des Wenckebach-Krankenhauses noch einmal überdenkt“, sagt Andrea Huck, Initiatorin der Petition. „Ich habe in den letzten Wochen mit 247 Ärzten, Apotheken und Physiopraxen telefoniert. Die meisten Ärzte mit denen ich gesprochen habe, waren entsetzt. Sie überweisen ihre Patienten, wenn es nötig ist, an das Wenckebach und haben dabei auch die Angehörigen im Blick. Gerade bei älteren Patienten ist es wichtig, dass der Kontakt zur Ehefrau oder zum Ehemann während des Klinikaufenthaltes gehalten werden kann und dafür sind kurze Wege nötig.“  Weiter bemerkt Huck: “Mit der Begründung, man habe zu viele Covid 19-Patienten, wurden in den letzten Wochen mehrere Rettungsstellen vom Versorgungsnetz genommen. Dieser Umstand zeigt, dass es nicht die Zeit ist, um Krankenhäuser zu schließen und Großkliniken zu begründen. Berlin ist mit Dezentralität immer gut gefahren.“

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+++ Und das sind die Themen der Woche:

  • Fair Fashion für den guten Zweck – Ein Interview
  • Recyclinghof am Tempelhofer Weg schließt
  • Umgestaltung des Platzes der Luftbrücke
  • Patriarchatsfreie Zone in fünf Schritten
  • Bezirksverordnetenversammlung: analog oder digital 2.0
  • Hortträger warten auf Essensgeld
  • Luftfilter für Schulen mit Coronafällen
  • FFP-2-Masken Made in Tempelhof-Schöneberg
  • Chanukka-Leuchter am Bayerischen Platz
  • Kunstinstallation „Floating Rings“ am Schöneberg Museum
  • Aus dem Online-Tagebuch der Johanna-Eck-Schule: Weihnachten & Lockdown ante portas!
  • „Eine Runde Berlin“ mit Digitalpfarrerin Theresa Brückner
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