Namen & Neues

Wie weiter an der Friedenauer Höhe? Ende des Baustopps in Sicht

Veröffentlicht am 19.01.2021 von Sigrid Kneist

Seit 2019 tat sich nichts auf dem größten Teil des Areals des Wilmersdorfer Güterbahnhofs, das sich entlang der Trassen von S-Bahn und Stadtautobahn zieht. Das Gelände war zwar planiert, aber Bauarbeiten hatten dort nicht begonnen. Die Investoren für das Projekt der Firma OFB Projektentwicklung waren im Lauf des Jahres 2019 abgesprungen. Als Grund wurde im vergangenen Jahr die Verunsicherung durch den Mietendeckel genannt, der seinerzeit von der rot-rot-grünen Koalition geplant wurde und seit gut einem Jahr in Kraft ist. 1200 freifinanzierte Wohnungen sollen auf diesem Grundestück entstehen. Jetzt geht Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) davon aus, dass dort bis Anfang des Sommers mit dem Bau begonnen werden kann. Der Immobilienentwickler Instone mit Sitz in Essen ist inzwischen in das Projekt miteingestiegen. „Wir sind von dem Projekt Friedenauer Höhe mit dem geplanten Wohnungsmix und seiner sehr guten Lage hundertprozentig überzeugt“, sagte das Unternehmen gegenüber der Immobilienzeitung. Die ungebrochene Nachfrage nach Wohnraum in Berlin sei maßgeblich für die Entscheidung gewesen.

Im Zeitplan. Auf dem westlichen Teil – hin zur Handjerystraße – ist bereits ein großer Komplex hochgezogen worden. Hier baut das Unternehmen Ten Brinke im Auftrag der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Howoge mietpreisgebundene Wohnungen. Bis zum Sommer sollen diese bezugsfertig sein. Allerdings können dann noch nicht alle Wohneinheiten vermietet werden. Nach Oltmanns Angaben werden 30 der rund 250 öffentlich geförderten Wohnungen nicht bezogen werden können, da dort der Lärmschutz fehlt. Dieser sollte durch den Gebäuderiegel gewährleistet werden, der jetzt durch die OFB und Instone gebaut wird.  Zwischenzeitlich hatte die OFB auch eine 30 Meter hohe Lärmschutzwand als Provisorium ins Gespräch gebracht. Diese wäre aber auf keinen Fall genehmigungsfähig gewesen, sagte Oltmann mir im vergangenen Juni. Verzögerungen gibt es an dem westlichen Teil nur in dem Bereich, in dem einst ein Edeka-Supermarkt stand. Zunächst hatte der Lebensmittelkonzern nicht weichen wollen und sich auf einen alten Mietvertrag berufen. Aber im vergangenen Jahr einigte man sich, daraufhin wurde das alte Gebäude abgerissen. Der dortige Neubau, in dem es auch wieder einen Edeka-Supermarkt geben wird, soll im kommenden Jahr fertig werden.

Das gesamte Projekt Friedenauer Höhe sollte ursprünglich im Jahr 2023 abgeschlossen sein, wird sich jetzt aber bestimmt verzögern. Zu dem Stand der Dinge an der Friedenauer Höhe hat die SPD-Fraktion in der BVV eine Große Anfrage gestellt.
Simulation: Promo

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