Namen & Neues

Online-Tagebuch der Johanna-Eck-Schule: Besuch mit Vorbildfunktion

Veröffentlicht am 27.04.2021 von Sigrid Kneist

Seit Beginn der Pandemie lässt uns die Tempelhofer Sekundarschule an ihrem Alltag teilhaben. Diesmal erhielt sie Besuch der Staatssekretärin:

Eine Schule hat was vor. Die Staatssekretärin der Senatsbildungsverwaltung, Beate Stoffers, war in die Schule gekommen, um in einer Klasse während des Internationalen Tages des Buches zu lesen und mit den Schülerinnen und Schülern über die Lektüre reden. Natürlich nutzte Schulleiter Engin Çatık die Möglichkeit, den Wunsch der Schule zu platzieren, so schnell wie möglich auch elfte bis 13. Klassen unterrichten zu können und überhaupt Gemeinschaftsschule zu werden. Stoffers wies darauf hin, dass bislang noch nicht genügend Schülerinnen und Schüler auf eine gymnasiale Oberstufe wechseln.  50 müssten es sein, 30 sind es bislang. Über Çatıks Pläne habe ich in der vergangenen Woche berichtet: leute.tagesspiegel.de

In der Klasse. Stoffers besuchte die Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs aus dem Kurs „Leadership“, einem Angebot aus dem Wahlpflichtunterricht, das die Fächer Ethik und Gesellschaftswissenschaften vereint. Noch wichtiger als Stoffers‘ mitgebrachte Lektüre „Wunder“ von Raquel J. Palacio war besonders den Schülerinnen , dass mit der Staatssekretärin eine Frau zu ihnen gekommen ist, die Karriere gemacht hat. „Ich finde es toll, dass eine Leaderin vor mir sitzt“, sagte eine der Schülerinnen. Und eine andere wies darauf hin, dass dies immer noch nicht selbstverständlich sei, es den Gender Pay Gap gebe und Frauen oft noch weniger weniger verdienten als Männer. Die Mädchen thematisierten auch, welche Gewaltfantasien ihnen im Alltag begegneten. So sei der 24. April, genau der Tag von Stoffers Besuch, von einigen in den sozialen Medien zum nationalen Vergewaltigungstag ausgerufen worden, was etliche Mädchen verunsichere. Das dürfe nicht sein.

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