Namen & Neues
So geht's weiter an Tempelhofer und Mariendorfer Damm
Veröffentlicht am 25.05.2021 von Sigrid Kneist
Die Bauarbeiten an der U6, die für den Bezirk im April so überraschend kamen, haben zumindest für Radfahrer etwas Gutes. Auch nach dem Ende der Bauarbeiten an der U-Bahn zwischen den Bahnhöfen Tempelhof und Alt-Mariendorf im Oktober sollen Radspuren auf der ganzen Strecke erhalten bleiben, wie mir ein Sprecher Senatsverkehrverwaltung mitteilte.
Für die BVG-Busse, die jetzt anstelle der U-Bahn auf dem Tempelhofer und Mariendorfer Damm unterwegs sind, wurden Busspuren eingerichtet, die ebenso für die Radfahrer gelten. Auf dem Abschnitt Alt-Tempelhof bis Ullsteinstraße soll nach dem Ende des Schienenersatzverkehrs mit den Arbeiten für die lange geplanten, geschützten Radspuren begonnen werden. Dieses Projekt geht auf einen BVV-Beschluss aus dem Jahr 2017 zurück. In den vergangenen Jahren lief bereits ein breit angelegtes Bürgerbeteiligungsverfahren dazu.
Mehr Sicherheit auch im Süden. Für den Abschnitt südlich der Ullsteinstraße gab es keine derartige Planung. Hier sind jetzt aber provisorische Pop-up-Radwege geplant, die mittelfristig ebenfalls zu einer dauerhaften Radspur führen sollen.
Und was ist mit der geplanten Großbaustelle im Norden? In der vergangenen Woche habe ich über den geplanten Wegfall des Mittelstreifens und die Fällung der dortigen Bäume berichtet, um zwischen dem Platz der Luftbrücke und der Borussiastraße Platz für den Autoverkehr während der Bauarbeiten zu schaffen. Die Wasserbetriebe müssen ihre mehr als 100 Jahre alten Rohrleitungen erneuern, Strom- und Gasversorger, die Telekom und auch die BVG schließen sich mit Sanierungsarbeiten ihrer Infrastruktur an.
Stand der Planung. Wie die Senatsverkehrsverwaltung mir jetzt mitteilte, sind die Verkehrsplanungen der Wasserbetriebe noch nicht mit der Behörde abgesprochen worden. Der Senatsverwaltung lägen „weder ein Antrag noch ein Wunsch nach Vorabstimmungen“ vor. „Im Jahr 2016 wurde zuletzt lediglich das Bauvorhaben angekündigt, mehr ist aktuell nicht bekannt. Einzelheiten zur Verkehrsführung können wir Ihnen insofern noch nicht mitteilen“, sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung. In einem Ausschuss der BVV hatten die Wasserbetriebe das ausführliche Konzept bereits im Oktober 2019 vorgestellt. Der SPD-Bezirksverordnete und Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses, Axel Seltz, kann dies nicht so ganz verstehen, dass es da noch keine Abstimmungen gegeben hat, zumal die Koordination dieser Bausstelle Modellcharakter haben soll und bereits seit 2017 geplant wird. „Das irritiert mich schon“, sagte Seltz.
Foto: Sigrid Kneist
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