Namen & Neues

Videokonferenz zur Zukunft des Wenckebach-Krankenhauses

Veröffentlicht am 18.01.2022 von Sigrid Kneist

In Tempelhof regt sich weiter Protest gegen die Verlagerung des Wenckebach-Krankenhauses an den Standort des Schöneberger Auguste-Viktoria-Krankenhauses. Beide Krankenhäuser gehören zum städtischen Klinikkonzern Vivantes. Lediglich das Hospiz soll dauerhaft in Tempelhof bleiben. Alle anderen Abteilungen werden sukzessive im Laufe der nächsten Jahre in Schöneberg vereinigt. Dort sind die Bauarbeiten auch im vollen Gange. Die Abteilung für Innere Medizin – Gastroenterologie und interdisziplinäre Endoskopie ist bereits 2020 umgezogen.

Stopp der Verlagerung gefordert. Die Initiative  „Wenckebach-Krankenhaus muss bleiben“ möchte sich trotzdem nicht mit der Verlagerung zufrieden geben. Sie fürchtet einen weiteren Bettenabbau und eine schlechtere Versorgung in Tempelhof: „Senat und Vivantes handeln unverantwortlich.“ Am Freitag, 21. Januar, 18 Uhr, lädt sie zu einer Bürgerversammlung via Zoom-Konferenz ein, zu der sich verschiedene Politiker aus dem Abgeordnetenhaus und der BVV zuschalten wollen. Auch Gesundheitsstadtrat Oliver Schworck (SPD) habe zugesagt.

Position von Vivantes. Der Klinikkonzern hält es für unumgänglich, den Standort Tempelhof aufzugeben. Unter anderem seien die Kosten für eine Sanierung des Wenckebach-Klinikums zu hoch, hatte Vivantes-Geschäftsführer Johannes Danckert bereits im Oktober 2020 im Gesundheitsausschuss der BVV gesagt. Beim AVK wird der erste Bauabschnitt des Neubaus voraussichtlich im zweiten Quartal fertiggestellt. Im Sommer könnten dann die Rettungsstelle sowie die Intensivstation, Chirurgie und Kardiologie umziehen, teilte Sprecherin Mischa Moriceau mit. Die Kliniken für Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie, Anästhesie, Gastroenterologie, Psychiatrie und Kardiologie würden bereits jetzt schon von ein und derselben Person geleitet. Als letzte Abteilungen sollen frühestens ab 2024 die Klinik für Innere Medizin – Geriatrie – Zentrum für Altersmedizin sowie die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik – Gerontopsychiatrie verlagert werden.