Sport

Veröffentlicht am 08.05.2018 von Sigrid Kneist

Es klingt schon ein wenig absurd. Da bietet ein Sportverein Fußball an, kann aber nur auf einem Platz ohne Tore trainieren. So geht es dem Friedenauer Verein „SC Kiezmove“, der den Platz der Friedrich-Bergius-Sekundarschule nutzt. „Seit vier Jahren trainieren mittlerweile fünf Jugendmannschaften engagiert auf einem Kunstrasenplatz mit Pylonen statt mit mobilen Toren“, sagt der Vereinsvorsitzende, Sebastian Howe. Pylone nennt man die rot-weißen Absperrhütchen im Straßenverkehr. Howe wirft dem Bezirksamt vor, den Verein auszubremsen und mobile Tore zu verhindern.

Die Begründung des Amtes, auf dem Areal sei ein Neubau einer Sporthalle geplant und deswegen werde nicht in Tore investiert, hält Howe für fadenscheinig. Der Baubeginn sei erst 2021 vorgesehen. „Ein anderer Sportplatz sei dem Verein im eng bebauten Ortsteil Friedenau nicht angeboten worden. „Über den Vorschlag aus dem Sportamt, wir sollten doch mal bei den anderen Sportvereinen selber nachfragen, ob sie für uns noch Platz haben, kann man nur den Kopf schütteln“, sagt Howe.

Das sieht Sportstadtrat Oliver Schworck (SPD) anders. Der Verein habe sich erst viel zu spät darum bemüht, Platzzeiten zu bekommen. Üblicherweise melden die Vereine im Januar ihren Bedarf an, die Vergabe gelte dann ab April. Und in der Tat halte er viel davon, wenn Vereine das Gespräch miteinander suchen und untereinander solidarisch sind. Schworck sagte, seines Wissens sei Kiezmove nicht auf andere Vereine zugegangen.

Und was ist mit den Toren? Laut Schworck sind sie auf dem Platz an der Bergius-Schule nicht möglich, vor allem aus Sicherheitsgründen. Der Platz diene der Schule quasi auch als Pausenhof und sei kein richtiger Sportplatz. Er sei nicht groß genug und verfüge nicht über die Infrastruktur wie Umkleidekabinen und Toiletten. Das habe man damals, als man dem Verein diesen Platz angeboten habe, auch klar und deutlich gesagt. Das Thema wird heute am späten Nachmittag den Sportausschuss des Bezirks beschäftigen.