Kiezgespräch

Veröffentlicht am 14.07.2020 von Sigrid Kneist

Sag mir, wo die Blumen sind. Etliche Passanten und Anwohner in Schöneberg freuten sich, wenn sie an dem Blumenspalier an der Vorbergstraße gegenüber der Apostel-Paulus-Kirche vorbeikamen. Auf dem Bürgersteig, nahe am Bordstein, wuchsen große Pflanzen, Sonnenblumen und Stockrosen. Aber in der vergangenen Woche rückten auf Geheiß des Bezirksamts Arbeiter an und rissen die Pflanzen heraus. Nicht wenige Menschen im Kiez waren traurig und fragten sich, was das denn soll. Wen könnten diese Blumen stören? Und warum musste man sie rabiat beseitigen?

Fragen wir also das Bezirksamt. Zuständig ist das Straßen- und Grünflächenamt. Dieses teilt mir mit, dass sich mitnichten alle Anwohner daran erfreut hätten. Im Gegenteil habe es deutliche Beschwerden gegeben. Das Amt habe auch aus Sicherheitsgründen tätig werden müssen. Denn auf dem Bürgersteig seien „unrechtmäßig Mosaikpflastersteine entfernt, Metallstäbe und Blumenkästen zwischen und um die Gehwegpoller eingebaut und die Lücken mit Blumen bepflanzt worden“.

„Sicherlich hat das Arrangement hübsch ausgesehen“, sagt auch das Amt. Aber man habe es nicht so lassen können, zumal die Entnahme der Pflastersteine die Standfestigkeit der Poller, die durch die Blumen zudem teils verdeckt wurden, hätte beeinträchtigen könne. Der „gärtnerisch tätige Bürger“ wurde laut Aussage des Amtes bereits mehrfach im vergangenen Jahr angesprochen, Anpflanzungen auf dem Gehweg zu unterlassen. Einzelne Sonnenblumen und Stockrosen habe man zunächst noch toleriert. Aber eine Einsicht sei nicht erkennbar gewesen. In Zusammenarbeit mit der BSR wurden deshalb Pflanzen, Kästen und Stäbe abgeräumt. Eine Fachfirma reparierte das Pflaster.