Nachbarschaft

Veröffentlicht am 01.10.2019 von Sigrid Kneist

Dario Krakowski, 16 Jahre, Deutscher Meister im Yoyo, Schüler am Robert-Blum-Gymnasium und Akteur im Juxirkus (Jonglage, Trampolin und Moderation), aus Berlin-Schöneberg.

Am Wochenende tritt er bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig an, um seinen Titel zu verteidigen. Zu seinen Herausforderern gehört der ebenfalls aus Schöneberg stammende 18-jährige Sebastian Holzkamp, derzeit Vize-Meister und zuvor Deutscher Meister.

Dario, wie bist Du zum Yoyo gekommen? In der Grundschule war Yoyo schon immer ein Trend, mal mehr, mal weniger. In der sechsten Klasse fing ich dann im Alter von elf Jahren mit dem Yoyo-Spielen an. Meine Freunde und ich spielten damals immer dieselben Tricks, bis ich anfing, neue dazu zu lernen.

Worin besteht für Dich der Reiz des Yoyo-Spielens? Es macht einfach unfassbar viel Spaß. Man hat ein unendliches Maß an Freiheit und kann sehr kreativ sein. Sich eigene Tricks auszudenken ist eins der besten Dinge am Yoyo-Spielen. Dazu kommt noch, dass es mich sehr beruhigt.

Was ist besonders schwer? Besonders schwer sind Elemente oder Tricks, die sich „Banger“ nennen. Der Trick ist so schwer, dass man ihn sehr selten trifft. Somit steigt die Spannung auf einem Wettkampf, wenn der Spieler auf der Bühne gerade einen Banger macht. Trifft er ihn, gibt es immer sehr großes Gejubel.

Wie kann ich mir einen Banger vorstellen? Was man dabei macht, ist immer unterschiedlich. Ein Banger kann zum Beispiel eine Schlaufe sein, die man hinterm Rücken fängt, oder ein Hook mit vielen Umdrehungen. Ein Hook ist, wenn man die Schnur um das Yoyo wirft, um mit seinen Fingern und der Schnur in einer Position zu landen.

Wie trainierst Du? Ich trainiere mittlerweile nur noch zu Hause. Früher habe ich mir immer Orte gesucht, an denen ich mehr Fokus beim Trainieren hatte, zum Beispiel Backstage im Zirkus. Ich bin in keinem Verein, habe aber einen Sponsor – SF Yoyo – und somit auch ein Team, das aus anderen Yoyo-Spielern besteht, die vom selben Sponsor gesponsert werden. Wir sind alle Freunde.

Was hat Dich dazu gebracht, bei Wettkämpfen anzutreten? Wenn man anfängt, Yoyo zu spielen, bekommt man schnell mit, dass Wettkämpfe in der Yoyo-Szene ein großes Ding sind. Nicht nur wegen des Wettkampfs, sondern weil man sich trifft, austauscht und mit anderen Yoyo-Spielern Spaß hat. Mir macht es aber auch sehr viel Spaß, gegen andere anzutreten, ich bin sehr ehrgeizig. Es gibt einem die Chance, den anderen Spielern zu zeigen, was man kann.

In welcher Disziplin trittst Du an? Ich trete in der Kategorie 1A an, auch Single A genannt. Man spielt dort mit einem Yoyo mit Leerlauf, an das eine Schnur gebunden ist. – Text: Sigrid Kneist, Foto: Paul Becker

Wer soll hier als nächstes vorgestellt werden? Sie selbst? Jemand, den Sie kennen? Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge unter: leute-s.kneist@tagesspiegel.de
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Diesen Text haben wir dem neuen Tagesspiegel-Newsletter für den Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg entnommen. Den – kompletten – Newsletter gibt es kostenlos und unkompliziert unter leute.tagesspiegel.de.
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