Intro

von Simone Jacobius

Veröffentlicht am 21.09.2020

In Treptow-Köpenick wird’s immer enger. Vor allem auf den Straßen. Kein Wunder, entstehen doch immer mehr Wohnhäuser, sogar ganze Siedlungen – nur die Straßen verändern sich nicht. Nun hat die SPD eine Idee, die sie zur nächsten Bezirksverordnetenversammlung einreichen wird: Sie wollen die Köpenicker aufs Wasser schicken, nämlich mit dem Schiff in die Innenstadt.

Sie haben richtig gelesen: Nicht nur ans gegenüberliegende Ufer, wie es die Fähren bereits machen, sondern richtig in die Stadt hinein. Die Initiatoren des Antrags, Steffen Sambill und Edwin Hoffmann sind überzeugt davon, dass das gut funktionieren würde: Personenschiffe fahren mit 20-35 Km/h. Auch mit dem Auto muss man schon jetzt in den Hauptverkehrszeiten für eine 20 Kilometer lange Strecke eine Stunde einkalkulieren. Mit einem neuen Linienverkehr auf den Wasserwegen von Wendenschloß/Grünau, über Mitte bis nach Charlottenburg, würden Straßen entlastet und das ÖPNV-Angebot erweitert werden. 

So spare man nicht nur Zeit, sondern auch Nerven und schone nebenbei noch die Umwelt, meinen die Sozis. Gerade für die Wendenschlosser wäre das vielleicht eine Alternative: Die Wendenschloßstraße ist durch immer regere Benutzung und parkende Autos regelmäßig zugestaut. Leidtragende ist leider auch die Tram 62. Auch dazu stellt die SPD einen Antrag – mehr dazu in den Kurzmeldungen.

Zurück zum Linienbootsshuttle: Spree und Teltowkanal könnten staufrei genutzt werden. Da würde man mit einem Linienschiff sogar schneller am Ziel sein – und ohne großartige Investitionen im Vorfeld. Denn langwierige und kostenintensive Schienentrassen sind dafür nicht nötig, nur Wasserhaltestellen in Form von Stegen und die möglichst barrierefrei. Keine schlechte Idee, wie ich finde.

Simone Jacobius, Berliner Urgewächs, wohnt seit mehr als 25 Jahren mit ihrer Familie in Müggelheim. Wenn Sie Anregungen, Kritik, Wünsche, Tipps haben, schreiben Sie mir bitte eine E-Mail unter: simone.jacobius@extern.tagesspiegel.de

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