Kiezkamera

Veröffentlicht am 20.05.2019 von Thomas Loy

Da schwimmt sie, die Spreearche, als wäre sie nie untergegangen. Ist sie auch nicht, für die Falschmeldung von letzter Woche bitte ich um Entschuldigung. Der zitierte Bezirksamtsbericht bezog sich auf die Alt-Arche, die Eigentümer Frank Cotte wegen diverser Probleme ausrangiert und verkauft hatte. Die neue, seit 2014 auf der Müggelspree, ist praktisch unsinkbar, auf einer schwimmenden Betonwanne ruhend, mit eigener Trinkwassergewinnnung und Abwasseraufbereitung autark, bis auf das Stromkabel, aber auch diese Verbindung an Land möchte Cotte bald kappen und durch Solarenergie vom Archendach ersetzen. Weil sein Restaurantschiff die täglich rund 2000 Liter Spreewasser sauberer in den Fluss zurückleitet als sie entnommen werden, interessieren sich auch Wissenschaftler und Politiker für das eigenwillige Projekt.

In Deutschland sei die Arche einmalig, sagt Cottes Eventmanager Fabian Friedrich (auf dem Foto rechts). Viele Restaurantschiffe liegen am Ufer oder an Stegen, aber mitten im Fluss, das gibt’s nur in Köpenick, bzw. Friedrichshagen (hängt vom Blickwinkel ab). Die Besucher werden mit dem Fährfloß zur Arche gebracht. Gelegentlich würden sich zwar interessierte Gastronomen zwecks Nachahmung melden, aber vor den Investitionen und der Odyssee mit den Behörden hätten noch alle kapituliert. Doch das Restaurant floriert, sagen die Männer, vor allem wegen der vielen Firmenevents und Hochzeiten. Die ersten Weihnachtsfeiern im Dezember sind schon gebucht. – Thomas Loy
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