Kultur

Kultur trifft Geschichte

Veröffentlicht am 12.09.2022 von Simone Jacobius

Am Sonnabend, 17. September, lädt das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit zu einem ungewöhnlichen Projekt nach Nieder- und Oberschöneweide – einem dokumentarisch-musikalischen Memorial der Marc Sinan Company: „Human Commodity – Ware Mensch“.

Zwangsarbeit war ein zentraler Bestandteil der NS-Diktatur. Zwischen 1938 und 1945 mussten rund 13 Millionen Menschen Zwangsarbeit im Deutschen Reich leisten – allein in Berlin waren 500.000 Zwangsarbeiter in 3000 Lagern über die ganze Stadt verteilt. So auch in Niederschöneweide.

Erinnerungs-App. Das Projekt Human Commodity erinnert mit einer interaktiven App an 99 Orte der Zwangsarbeit in Berlin und macht darin die Geschichte von 99 Zwangsarbeitenden hörbar. Neben zentralen historischen Informationen präsentieren Musiker und Musikerinnen die von Marc Sinan komponierten Stücke.

Das Memorial wird am Sonnabend erstmals präsentiert, in zwei Teilen. Im Dokumentationszentrum an der Britzer Straße 5 findet um 14 Uhr ein Festakt statt, mit Vorträgen, Musik der Klangkünstlerin Kaffe Matthews und Führungen über das Gelände.

Ausstellung und Eröffnungskonzert. In der Spreehalle Berlin ist dann ab 17 Uhr eine Fotoausstellung zu Human Commodity mit Werken von Jonathan Coen, Leon Grunau, Magalie Herter-Courbon, David Löffler und Max Muthig zu sehen. Ab 18 Uhr findet das Eröffnungskonzert der Marc Sinan Company statt. Der Besuch beider Veranstaltungsteile ist kostenlos. Anmeldungen per E-Mail oder unter (030) 63 90 288-10. Auf der Website human-commodity.de erfahren Sie mehr – dort gibt es ab dem 17. September auch die App zum Herunterladen.