Namen & Neues
Leerstand und Verfall in Alt-Treptow und Alt-Köpenick
Veröffentlicht am 07.10.2019 von Thomas Loy
Und wir bleiben beim Thema. Linken-Bauexperte Uwe Doering hat mal nachgefragt, was das Bezirksamt gegen den Leerstand von Wohnungen zu unternehmen gedenkt, etwa in der Ernststraße 5 und 7 in Alt-Treptow, und gegen Leerstand und Verfall von Wohnungen wie in der Laurenzstraße 1 und 1a in Alt-Köpenick.
Die Häuser in der Laurenzstraße (Bild weiter unten in der „Kiezkamera“), gebaut um 1850, stehen unter Denkmalschutz. Nur ist es halt so: „Ein positives Tun, z.B. die Wiederinnutzungnahme, kann mit dem denkmalrechtlichen bzw. planungsrechtlichen Instrumentarium nicht angeordnet werden.“ 2006 wollte der Eigentümer die Häuser nach Angaben des Bezirksamts abreißen, dem wurde natürlich nicht stattgegeben. Seitdem ist aber fast nichts mehr passiert, weil das Bezirksamt auf Anordnungen zur Instandhaltung verzichtete. „2006 beabsichtigten die Untere Denkmalschutzbehörde und das Landesamt, Sicherungsmaßnahmen anzuordnen. Davon musste aufgrund fehlender Finanzmittel im Ersatzvornahmetitel des Bezirkshaushalts Abstand genommen werden.“
Drei Jahre für Wohnungssanierung. In Sachen Ernststraße 5 will das Bezirksamt sich jetzt mal schlau machen, verspricht Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD), dort gebe es seit Juni einen neuen Eigentümer. In der Nummer 7 sei ein „nicht genehmigter Leerstand von zwei Wohnungen“ festgestellt worden, nach einem Bürgerhinweis vom Mai 2017. Doch der Eigentümer konnte erfolgreich Sanierungsmaßnahmen glaubhaft machen, das Bezirksamt (BA) erteilte eine „Genehmigung des Leerstandes bis 31.12.2018“ Nach Ablauf der Frist bat der Eigentümer um eine Verlängerung, „da sich bei der umfangreichen Sanierung der Wohnungen der Bauablauf verzögert“ habe. Also prüfte das BA erneut und verlängerte die Frist bis zum Jahresende 2020. Dauert die Sanierung von zwei Wohnungen also drei Jahre statt wie üblich sechs Monate? Wenn man’s überhaupt nicht eilig hat, kann sowas ewig dauern.