Namen & Neues
Bezirksverordnete wollen Bärenquell- und Samsung-Gelände voranbringen
Veröffentlicht am 28.09.2020 von Thomas Loy
Für die Investoren der Bärenquell-Brauerei (geplante Investitionen des israelischen Investors Ofer Hava: 250 Mio. Euro) und des ehemaligen Werks für Fernsehelektronik/Samsung (geplante Investition der DIE AG: 1,1 Mrd. Euro) lief die BVV-Sitzung am Donnerstagabend sehr erfreulich. Die vom Bauausschuss eingebrachten Dringlichkeitsanträge zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren wurden mehrheitlich beschlossen, so steht jetzt das Bezirksamt in der Bringschuld. Was er davon hält, behielt Baustadtrat Rainer Hölmer (SPD) lieber für sich.
In beiden Großprojekten tritt die Bauverwaltung auf die Bremse, weil sie nicht möchte, dass die eingeleiteten Bebauungsplanverfahren von den Investoren umgangen werden, indem sie vorab Bauanträge stellen – nach §34 Baugesetzbuch ist das auch ohne B-Plan möglich. Üblicherweise beharrt die Verwaltung auf der Linie: Erst B-Plan, dann Baugenehmigungen, doch die Investoren konnten die Bezirksverordneten von ihren Konzepten überzeugen, und davon, dass in der Vergangenheit schon zu viel Zeit verloren wurde – mit spekulativem Nichtstun der Vorgänger-Investoren oder zuletzt während der Coronakrise.
Bei der Bärenquell-Brauerei in Niederschöneweide geht es um die Genehmigung für einen Teilkomplex aus Alt- und Neubau an der Front zu den Fachmärkten. Das hohe Gebäude mit den Gärbecken soll zu einer Bürolandschaft mit 1000 Arbeitsplätzen umgebaut werden, an der Innenseite ist ein überdachter Innenhof geplant, an den sich ein Büroneubau anschließt. Das Bauamt vertritt die Linie: Altbauten dürfen saniert werden, aber Neubauten sollen erst nach einem B-Plan erfolgen. Die BVV beschloss dagegen, dass der Bezirk mit dem Investor Verträge abschließt, in denen die Ziele des künftigen B-Plans schon mal vorab festgeschrieben werden.
Broadway-Show weiterhin eine Option. Der erste Vertrag, der den besagten Baukomplex umfasst, soll schon bis zum 30. September unterzeichnet werden. In dem mächtigen Gebäude mit den Gärbecken könnte temporär auch noch die erfolgreiche Broadway-Show „Sleep no more“ einziehen. Die wegen Corona zunächst gescheiterten Vertragsverhandlungen seien noch nicht vom Tisch, hieß es bei der jüngsten Präsentation der Baupläne durch Ofer Hava.