Namen & Neues
Mehr Kiezblocks gefordert
Veröffentlicht am 10.10.2022 von Simone Jacobius
Erst Anfang Mai beschloss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) den Kiezblock „Kungerkiez“. Dort sollen die Straßen für die Menschen geöffnet und der Schleichverkehr mit Autos zurückgedrängt werden. Es ist der erste Kiezblock in Treptow-Köpenick, in anderen Bezirken gibt es schon deutlich mehr. Treptow-Köpenick sollte jetzt deren Beispiel folgen und weitere Kiezblocks beschließen, fordern die Linken in einem Antrag. „Es wurde deutlich, dass ein Kiezblock die Lebensqualität verbessert, für mehr Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer sorgt und alle gleichberechtigte sind – Autos, Fahrräder und zu Fuß Gehende“, sagt Uwe Döring (Linke).
Für mehr Umweltgerechtigkeit. Eine Ausweitung des Konzepts wäre dann möglich, wenn der Bezirk Gebiete, die besonders stark von Lärm, Schadstoffen und anderen negativen Umwelteinflüssen betroffen sind, im Vorfeld als mögliche Kiezblocks identifiziert. Deswegen machen sich die Linken für ein zweigleisiges Verfahren stark: Vorschläge von unten aus der Bevölkerung, aber auch eine Identifizierung möglicher Gebiete durch das Bezirksamt.
Erstmal Erfahrungen auswerten, dafür plädiert die CDU. Das zuständige Bauamt sei ohnehin schon am Limit mit der Arbeitsbelastung. „Wir sind auch gegen flächendeckende Kiezblocks. Sie sind aus unsere Sicht kein adäquates Mittel, den Verkehr zu leiten”, so Dustin Hoffmann. Trotz der Einwände wurde das Bezirksamt mehrheitlich bei 15 Gegenstimmen aufgefordert, eine Liste möglicher Kiezblocks anzulegen. Ohne Zeitdruck – und ohne, dass sie dann bereits beschlossen wären.