Nachbarschaft

Veröffentlicht am 02.12.2019 von Thomas Loy

Feger (links) und Moritz, Rückepferde aus Grünau

Schwarzwälder Kaltblüter. Sie haben ein glänzend braunes Fell, helle Mähne und einen kräftigen Antritt. Die Wallache Feger, 12 Jahre alt, und Moritz, 9, stammen ursprünglich aus dem Schwarzwald, wohnen aber schon seit ein paar Jahren in der Revierförsterei Grünau. Dort werden sie jeden Tag abgeholt, von ihren Betreuern Robert und Janine, und in irgendeinen Winkel der Treptow-Köpenicker Forsten gefahren, wo sie zersägte Baumstämme aus dem Unterholz ziehen. Dort, wo es keine Wege gibt und empfindliche Bodenflora geschützt werden muss.

25-Stunden-Woche. Wenn Janine krank ist, bekommt Moritz einen Tag Urlaub, denn nur von Janine lässt er sich kommandieren, so in diesem Stil: „Weiter, auffi, komm, Schnecke“. So ein drei Meter langer Kiefernstamm wiegt schon ein paar hundert Kilo, da möchte Moritz auch mal kurz verschnaufen. „Sehr, sehr lieb, entspannt und fleißig“ sei ihr kaltblütiger Arbeitskollege, lobt Janine. Nach fünf Stunden im Wald ist der Arbeitstag zu Ende, dann geht’s im Pferdetrailer zurück auf die Koppel hinterm Forsthaus Grünau an der Regattastraße, wo das Heu wartet. Sechs Rückepferde unterhalten die Berliner Forsten.

Wer soll hier als nächstes vorgestellt werden? Sie selbst? Jemand, den Sie kennen? Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge unter: leute-t.loy@tagesspiegel.de

– Text: Thomas Loy

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