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von Cay Dobberke

Veröffentlicht am 09.08.2019

anlässlich des Beginns des neuen Schuljahrs haben wir hier schon in der vorigen Woche einige Leser-Beschwerden über unsichere Schulwege veröffentlicht. Diese erste Übersicht können Sie noch hier nachlesen. Erwartungsgemäß wurden uns anschließend weitere Beispiele genannt, über die wir heute berichten.

Über den Verkehr rund um die Babelsberger Straße ärgert sich
Roger Kutschki
, der dort seit rund zwölf Jahren wohnt. Die Tempo-30-Zone werde als Abkürzung genutzt. „Massenweise“ führen Autos über die Babelsberger Straße, Waghäuseler Straße und Prinzregentenstraße in die Wexstraße und damit hin zur Stadtautobahn A 100. Auch in der Gegenrichtung sei ähnlich viel los. Das Tempolimit werde häufig ignoriert. „Dass die Prinzregentenstraße eine Fahrradstraße ist und damit eigentlich ausschließlich von Anliegern befahren werden darf, macht für mich die Sache völlig klar: Hier wird ein eklatanter Verkehrsverstoß nicht nur geduldet, sondern gefördert.“ Eine Kontrolle habe er noch nie gesehen. Die Babelsberger Straße sei viel zu breit und verleite so zum Rasen.

Für Schüler der Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule an der Sybelstraße sei die Überquerung des Kurfürstendamms in Höhe des Lehniner Platzes besonders gefährlich, schreibt Christiane von Trotha. Selbst für Erwachsene sei diese unübersichtliche Stelle mangels einer Ampel schwer passierbar. „Dort hat es bereits einen Todesfall eines Erwachsenen und dieses Jahr einen schweren Unfall gegeben.“ Die nächste Ampel an der Nestorstraße „bevorzugt den Ku’damm-Autoverkehr“. Dadurch „kommt es zu riskanten Querungen der lange wartenden Fußgänger“. Übrigens hat die BVV das Bezirksamt bereits im vorigen März auf Antrag der Linken, der Grünen und der SPD gebeten, zusammen mit der Senatsverkehrsverwaltung eine veränderte Ampelschaltung zu prüfen, damit Fußgänger den Ku’damm „innerhalb einer Grünphase komplett überqueren können“. Die BVV schlug auch eine Ampel am Lehniner Platz vor. Wegen der dortigen Schaubühne und vieler Bushaltestellen bestehe ein „erhöhter Publikums- und Pendlerverkehr“, hieß es.

In der Nähe der Wald-Grundschule und des Wald-Gymnasiums in Eichkamp sind Sebastian Pornschlegel zwei Gefahrenstellen aufgefallen. „Kinder, die mit dem Fahrrad die Heerstraße von der Schule kommend queren wollen, haben zwei unterschiedlich geschaltete Fußgänger- und Fahrradampeln in einer Fluchtlinie. Nämlich zunächst die Ampel der Furt, die die Heerstraße quert, in direkter Fluchtlinie mit der Ampel, die die Anliegerstraße regelt!“ Auch ihm selbst sei es schon passiert, dass „ich das Grün der hinteren Ampel als Startsignal wahrnahm, obwohl die nähere Ampel noch rot war“. Ein weiteres Problem sei die Kreuzung Teufelsseestraße / Soldauer Allee. Dort sei Fahrradfahren in beiden Richtungen erlaubt. „Es gibt aber keine Vorfahrtzeichen für Fahrradweg und Straßen.“ Zur Begründung heiße es, die Ausfahrt aus der Soldauer Straße sei baulich so gestaltet, dass sie einer Spielstraße gleiche. Aber: „Täglich sieht man, dass Autofahrer hier glauben, es gelte rechts vor links!“

Als Anwohner der Joachim-Friedrich-Straße meldet sich Rolf Schmidt zu Wort. Dort gebe es eine große Kita mit Hort und einen Spielplatz. Doch das vorgeschriebene Tempo 30 werde kaum eingehalten. Vor allem Motorradfahrer seien zu schnell unterwegs. „Die Straße wird oft als Schleichweg benutzt, wenn auf der parallel verlaufenden Stadtautobahn ,Stop and Go‘ ist.“ Noch dazu werde der Fahrradweg oft von Lieferwagen zugeparkt.

Falls auch Sie einen gefährlichen Schulweg nennen wollen, senden uns bitte einfach eine E-Mail.

Cay Dobberke, geboren in Berlin, wohnt seit mehr als 25 Jahren in Wilmersdorf. Wenn Sie Anregungen, Kritik, Wünsche, Tipps haben, schreiben Sie ihm bitte eine E-Mail an cay.dobberke@tagesspiegel.de