Kiezkamera
Veröffentlicht am 11.12.2020 von Cay Dobberke
Schöner als vorher sieht der westliche Eingang des U-Bahnhofs Uhlandstraße auf dem Mittelstreifen des Kurfürstendamms nach der langen Sanierung aus. Denn die Berliner Verkehrsbetriebe ließen zusätzlich einen „typischen historischen Eingangsbogen“ im Stil des Architekten Alfred Grenander nachbauen, der bis 1931 viele Berliner U-Bahnhöfe gestaltet hatte.
Im Februar 2019 war die Treppe wegen „erheblicher Schäden an der Tragwerkskonstruktion“ gesperrt worden. Man müsse den Eingang bis zum Sommer 2020 für rund 1,6 Millionen Euro „von Grund auf instandsetzen“, hieß es damals. Den ausgedehnten Zeitraum und die hohen Kosten begründete die BVG unter anderem damit, dass die Seitenwände auch die Tunneldecke trügen und während der Bauzeit eine Hilfskonstruktion nötig sei. Als der Eingang auch im vorigen Sommer noch gesperrt blieb, fragten wir nach – und erfuhren so, dass sich die Wiedereröffnung wegen der Entscheidung für den Eingangsbogen verzögert.
Über dem zweiten Eingang des 1913 eröffneten U-Bahnhofs steht ein moderner und schlichterer Bogen. Dieser östliche Zugang neben der Fasanenstraße war 1961 geschlossen worden, weil er nach der Eröffnung des nahen Kreuzungsbahnhofs Kurfürstendamm als überflüssig galt. Erst der Brand im U-Bahnhof Deutsche Oper im Jahr 2000 führte zum Beschluss, jede Station mit zwei Ausgängen zu versehen. Im Bahnhof Uhlandstraße geschah dies fünf Jahre später. Den ursprünglichen alten Eingangsbogen am Osteingang, der dem neuen Portal an der Westseite ähnelt, können Sie im Berliner U-Bahn-Archiv sehen. Foto: Cay Dobberke
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