Namen & Neues

Die Rückkehr des Schoeler-Schlösschens

Veröffentlicht am 15.03.2019 von Cay Dobberke

Seit 16 Jahren steht das älteste erhaltene Haus in Wilmersdorf, das Schoeler-Schlösschen im alten Ortskern an der Wilhelmsaue, nun schon leer. Bald wird es endlich wieder regelmäßig genutzt  zunächst unter der Leitung des vom Bezirksamt beauftragten Künstlers und Ausstellungsmachers Oliver Möst. Unter dem Titel „Maske“ zeigen sechs Künstler am 31. März ab 17 Uhr ihre Werke. Gemeinsam mit zwei Künstlerinnen hat Möst drei weitere Ausstellungen namens „Stoff“, „Auge“ und „Stadt“ vorbereitet.

Alles sei „thematisch eng verknüpft mit dem Haus“, sagte Möst im BVV-Kulturausschuss. So steht der Titel „Maske“ dafür, dass die Sanierung des Baudenkmals bisher nur außen erfolgte. Dann gingen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die finanziellen Mittel aus, und auch das Bezirksamt fand keine Geldgeber. Das Innere blieb eine unvollendete Baustelle. Die geplante Ausstellung „Auge“ steht im Bezug zum Namensgeber, dem Augenarzt Heinrich Schoeler. Er hatte das Haus und den Park dahinter Ende des 19. Jahrhunderts erworben.

Im Begleitprogramm der Ausstellungen wird es Künstlergespräche, Lesungen und andere Sonderveranstaltungen geben. Darüber hinaus sind wöchentliche Zeichenkurse geplant. Das Haus öffnet ab Ende März jeweils mittwochs bis sonnabends von 19 Uhr. Soeben wurde die Webseite schoeler.berlin mit weiteren Informationen freigeschaltet.

Laut Kulturstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) entstehen im Inneren gerade neue Wände mit Türen, um das Parterre vom Keller und dem Obergeschoss abzugrenzen. „Damit sind die Räume schon relativ begehbar.“ Die Heizung werde „ertüchtigt“, die Bauleuchten ersetze man durch Leuchtstoffröhren. Es werde auch wieder Wasser für die Toilette und möglichst für die frühere Küche geben.

Die weitere Sanierung des Schoeler-Schlösschens sei „nicht vom Tisch“, betonte die Stadträtin Schmitt. In den Jahren 2020 bis 2023 sollen dafür im Bezirkshaushalt jeweils bis zu 400.000 Euro zur Verfügung stehen. Das Bezirksamt hofft allerdings weiterhin auf Förder- oder Sponsorengelder, um dies nicht allein bezahlen zu müssen..

Keine Chance hat offenbar die Bürgerinitiative Schoeler-Schlösschen mit ihrer Forderung nach einem selbstverwalteten sozio-kulturellem Zentrum. Heike Schmitt-Schmelz versprach aber zumindest, dass alle interessierten Bürger an einem Workshopverfahren teilnehmen können.

Die Musikschule City West bespielt das Schoeler-Schlösschen bereits gelegentlich mit Konzerten. Das nächste steht am 22. März um 19 Uhr mit Modern Jazz vom „Tuba Vibes Project“ bevor.