Namen & Neues
Investor kauft altes Postgebäude
Veröffentlicht am 17.07.2020 von Cay Dobberke
Aus dem Gelände des alten Postgebäudes zwischen dem Rathaus Charlottenburg an der Otto-Suhr-Allee und der Warburgzeile sollen 265 kleine „Business- und Co-Living-Appartements“ entstehen. Das kündigt die International Campus Group an, die das Baudenkmal erworben hat und etwa 100 Millionen Euro investieren will. Geplant sind auch eine Lounge, eine „Co-Working Area“, ein Fitnessraum und eine Dachterrasse. Die Bauarbeiten sollen gegen Ende dieses Jahres beginnen.
Bestehende Gewerbeflächen würden „repositioniert“, heißt es. Der Rewe-Supermarkt und die Postbank sind nicht betroffen. Dem Vernehmen nach plant Rewe aber selbst eine Modernisierung.
Der Architekt Enno Schneider hatte seine Entwürfe im März im BVV-Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt. Die Bezirksverordneten konnten das Projekt nur noch zur Kenntnis nehmen, weil die Baugenehmigung schon erteilt war. Die Beschränkung auf Mikro-Appartements stieß auf wenig Begeisterung, weil Familien nicht als Mieter infrage kommen.
Bisher stehen auf dem Grundstück ein im Jahr 1900 errichtetes Gebäude, ein Bürohaus aus den 1930-er Jahren sowie einstöckige Garagen an der Warburgzeile. Letztere sollen weichen, zusätzlich werden freie Flächen im Hof bebaut. Diesen Bereich zeigt eine Simulation. Nebenan residiert das Standesamt in der Villa Kogge, die ebenfalls ein Baudenkmal ist. Ein Tagesspiegel-Leser aus der Immobilienbranche schrieb uns, die Neubauten wirkten nicht so „zurückhaltend und denkmalberücksichtigend“, wie es das Denkmalrecht fordert. Immerhin ändert sich aber nichts an der Fassade vorne an der Otto-Suhr-Allee.