Namen & Neues
Der nächste Schulschatz: ein Otto-Nagel-Bild
Veröffentlicht am 28.05.2019 von Ingo Salmen
Quizfrage: Was denkt eine Kulturstadträtin, wenn sie erfährt, dass in der Nacht ein 30.000 Euro teures Kunstwerk aus einer Schule in Biesdorf gestohlen wurde? Die Antwort: „Oh, Mist.“ Das gab Juliane Witt (Linke) am Donnerstag in der BVV zu Protokoll, als das Thema „Goldnest“ auf der Tagesordnung stand. An jenem Mittwoch sei ihr gleich in den Kopf geschossen, dass sie erst am Vortag bei Facebook einen Spendenaufruf für einen weiteren Schulschatz geteilt hatte. Das Otto-Nagel-Gymnasium möchte sich einen „echten Nagel“ kaufen und an die Wand hängen, ein Kunstwerk seines Namensgebers, dessen 125. Geburtstag am 27. September begangen wird. Im Lichte des Biesdorfer Goldraubs kamen Witt plötzlich Zweifel. „Was sollen wir für ein neues Kunstwerk werben, wenn wir die Sicherheit dieses Kunstwerks nicht gewährleisten können?“, fragte sie. „Es soll hochwertig sein – weckt aber auch Begehrlichkeiten.“ Der Vorteil eines Nagel-Bildes: Es lässt sich nicht so leicht einschmelzen wie ein Nest aus purem Gold.