Intro
von Laura Hofmann
Veröffentlicht am 04.05.2018
Das Kino International, die Bar Babette, das Café Moskau – und früher die legendäre Mokka-Milch-Eisbar. Die gläsernen Pavillons mit offenem Galeriegeschoss auf der Karl-Marx-Allee stehen ikonisch für die Architektur der DDR, wie auch der sozialistische Wohnkomplex zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz. Doch die Bar Babette muss im Oktober schließen, das Café Moskau öffnet nur noch für geschlossene Gesellschaften seine Türen. Der Bezirk reagiert auf die fortschreitende Privatisierung dieser einst öffentlichen Räume nun mit dem Bau neuer Pavillons durch die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM). Am kommenden Mittwoch präsentiert Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) im Rathaus Mitte – ebenfalls an der Karl-Marx-Allee gelegen – die ersten Entwürfe.
Sechs neue Pavillons sollen entstehen, fünf gibt es bereits. In den 1960er Jahren waren eigentlich elf Hallen geplant, doch realisiert wurde das Vorhaben nach Plänen von Josef Kaiser und Walter Franek zwischen 1959 und 1965 nur vom Strausberger Platz bis zur Schillingstraße. Die neuen Bauten haben nun zum Ziel, die architektonischen Planungen von damals zu vervollständigen und den Abschnitt von der Schillingstraße bis zum Alexanderplatz mit Pavillons zu versehen. Wie diese genutzt werden, ist noch offen. Ein bezirklicher Kulturstandort wäre denkbar, auf jeden Fall möchte der Bezirk Besucher aus der ganzen Stadt anlocken. Bei der öffentlichen Informationsveranstaltung am Mittwoch wird auch der Nachbarschaftsrat der Karl-Marx-Allee seine Nutzungsideen vorstellen. Mittwoch, 9. Mai, 19 bis 21 Uhr im BVV-Saal (barrierefrei zugänglich) des Rathaus Mitte in der Karl-Marx-Allee 31.
Laura Hofmann arbeitet in der Berlin-Redaktion des Tagesspiegels. Ihre erste Berliner Wohnung war im Wedding, hierher kehrt sie immer gerne zurück. Heute wohnt sie an der Grenze zwischen Prenzlauer Berg und Mitte, den Fernsehturm immer fest im Blick. Schreiben Sie ihr eine Mail oder folgen Sie ihr auf Twitter oder Facebook.