Julia Weiss' Tipp für Sie

Veröffentlicht am 10.02.2021

Kino im Schaufenster. Die Initiative „Kino für Moabit“ ist wie gemacht für schwierige Zeiten wie diese. Mit ihrem Wanderkino ist sie mobil und kann beinahe an jedem Ort schöne Filme zeigen. Wenn nicht gerade Pandemie ist, bauen Maren Dorner und ihre Kolleginnen ihr Kino in Sälen, Gaststätten oder Fahrradwerkstätten in Moabit auf. Der Inhalt des Films passt dann häufig zur Umgebung. Diesmal zeigen sie Kurzfilme in einem Schaufenster der Galerie plattform.moabit in der Oldenburger Straße 3. Bis zum Ende des Lockdowns ist dort täglich ein anderer Film von 17 bis 21 Uhr im Loop zu sehen – außer Sonntag. Ein Motto zum Schaufensterkino gibt es auch: „Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.“ (Konfuzius)

Auch Kunst im Schaufenster ist in der Pandemie angesagt. So wird zum Beispiel die Galerie Grisebach in der Fasanenstraße 25 in Mittes Nachbarbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf seit 1. Februar von verschiedenen Künstler:innen bespielt. Das Fenster dient dabei als übergroße Leinwand und lädt alle „Spaziergänger:innen der Stadt ein, im Vorbeigehen ganz unvermittelt auf Kunst zu stoßen.“ Noch bis 14. Februar sind dort Werke von Alexander Iskin zu sehen. Täglich von 17 und 18 Uhr ist der Künstler anwesend und auf der Handynummer 0163/1901968 zu erreichen. Besucher:innen können über Funkgeräte und Telefone mit ihm sprechen und aktiv auf die Ausstellung einwirken. Auf Iskin folgen Gerd Rohling (15. Februar bis 28. Februar), Sarah Illenberger (1. März bis 14. März) und Elvira Bach (15. März – 28. März), die die Scheiben des Schaufensters bemalen wird.

Wer eher auf Techno im Schaufenster steht, kann bei HÖR Berlin einschalten. Im YouTube-Stream sind mehrmals wöchentlich DJ-Sets zu sehen. Aufgenommen werden die Gigs in einem kleinen gekachelten Raum hinter einem Schaufenster in der Hasenheide in Kreuzberg. Very Berlin! Ich empfehle die Sets des Spandauer Techno-Duos Fjaak. Wer es softer mag, kann sich den tollen neuen Song des ehemaligen Fjaak-Mitglieds Kev Koko „1st Of July“ anhören. Getanzt wird solange im Wohnzimmer.

+++ Diesen Text haben wir dem neuen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Mitte entnommen. Den gibt es in voller Länge und kostenlos hier: leute.tagesspiegel.de +++

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