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Grundwasserproblem in Rudow: Senatsmittel sollen in Planung dezentraler Pumpen fließen

Veröffentlicht am 29.01.2020 von Madlen Haarbach

Im November beschloss das Abgeordnetenhaus, 2,3 Millionen Euro Haushaltsmittel für ein „Pilotprojekt Grundwasser“ bereitzustellen (NL vom 27. November). Besonders im Neuköllner Blumenviertel beklagen sich viele Anwohner*innen über den steigenden Grundwasserpegel. Mit den Mitteln des Senats soll aber dort keine zentrale Brunnenanlage gefördert werden, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) bei der vergangenen BVV – das sei aus rechtlichen Gründen schon nicht möglich. Lediglich für dezentrale Pumpen auf den Grundstücken der betroffenen Anwohner*innen sollen entstehen. Dass die Pumpe über einen Anwohner*innenverein (NL vom 18. Juli 2018) betrieben werden soll, scheiterte am mangelnden Interesse der Anwohner*innen.

Die Mittel sollen zudem betroffene Hauseigentümer*innen im Blumenviertel bei der Finanzierung von Berechnungen für eben jene dezentralen Pumpen sowie die Planungen durch ein Ingenieurbüro unterstützen, sagte Hikel. Die tatsächlichen Baumaßnahmen müssten die Anwohner*innen allerdings selbst finanzieren. Hikel bezeichnete die Bereitstellung der insgesamt 2,3 Millionen Euro als „wichtigen Erfolg“, wies aber zugleich darauf hin, dass die Mittel lediglich im aktuellen Haushalt bis 2021 eingeplant sind. Betroffene müssten demnach zeitnah einen entsprechenden Antrag stellen, um von den Mitteln zu profitieren.

Der Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) und der Verein Siedlungsverträgliches Grundwasser (SVG) bezeichnete die Mittel in einer schriftlichen Stellungnahme als „völlig unzureichend“. „Eine Beteiligung an den Planungskosten als finanzielle Unterstützung darzustellen, gleicht einer Verhöhnung der Anwohner, der Bau einer Einzelwasserhaltung sowie die monatlichen Kosten übersteigen das Budget der Anwohner erheblich“, heißt es weiter. Außerdem kritisieren die Verbände den hohen Stromverbrauch dezentraler Pumpen im Vergleich zu einer zentralen Anlage. Sprecher der beiden Vereine ist Olaf Schenk, der in seiner Funktion als CDU-Bezirksverordneter auch eine entsprechende mündliche Anfrage an Hikel in der BVV gestellt hatte.