Namen & Neues

Neues vom Neuköllner Mini-BER: Bibliothek Alt-Rudow wird mit zwei Jahren Verzögerung eröffnet

Veröffentlicht am 15.09.2021 von Madlen Haarbach

Einige Anwohner:innen blicken zur Zeit ungläubig auf die neue Bibliothek in Alt-Rudow. „Der Neubau in Alt-Rudow schien Monate- und wochenlang im Dornröschenschlaf, obwohl der alte Standort seit Mitte Juli wegen Umzug geschlossen ist. Vorgestern war ein Arbeiter im Außenbereich zugange … Tut sich also doch was?“, schreibt uns etwa eine Leserin. Und ja, es tut sich tatsächlich was: Die, wie sie künftig heißen wird, Gertrud-Haß-Bibliothek wird an diesem Freitag eröffnet.

Namensgeberin ist Gertrud Haß, eine ehemalige Neuköllner Stadtverordnete der SPD, die sich für eine Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten für Kinder und Arbeiter sowie die Rechte der Frauen eingesetzt hat. In der neuen Bibliothek soll es – im Vergleich zum alten Standort in der Clay-Schule – eine verbesserte technische Infrastruktur, barrierefreie Zugänge und ein Veranstaltungsprogramm geben. Im kommenden Jahr soll auch ein Bibliotheksgarten eröffnet werden.

Ursprünglich geplant war die Eröffnung für 2019. Zunächst sah auch alles gut aus: Nach der Grundsteinlegung im März 2017 wurde im März 2018 Richtfest gefeiert, im März 2019 sollte dann die Bibliothek einziehen. Auch das galt bereits als „relativ lange Bauzeit“. Statt einer Eröffnung kam dann Anfang 2019 zunächst ein Baustopp: Die Installationsarbeiten mussten neu ausgeschrieben werden, da das damit beauftragte Unternehmen den Vertrag gekündigt hatte. Dieses hatte „erhebliche Verzögerungen“ beklagt, die wohl auch damit zusammenhingen, dass der Neubau von Vornherein als Ausbildungsprojekt des Spandauer Oberstufenzentrums für Bautechnik geplant war – was offenbar zu Mängeln und Problemen geführt hatte. Hinzu kamen die generellen Probleme mit dem Mangel an Firmen auf dem Baumarkt (NL vom 6. März 2019).

Das alles hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Kosten: Ursprünglich sollte die neue Bibliothek knapp 2 Millionen Euro kosten, bereits 2018 waren die Kosten auf 2,4 Millionen Euro angewachsen (berliner-woche.de). Am Ende waren es dann noch mal etwas mehr, nämlich 3,2 Millionen Euro, wie es auf Anfrage aus dem Bezirksamt heißt.