Kiezkamera

Veröffentlicht am 25.03.2021 von Christian Hönicke

„Feldversuch“ gegen Durchgangsverkehr: Komponistenviertel und Arnimplatz kriegen „Kiezblocks“. Das Komponistenviertel in Weißensee und der Kiez um den Arnimplatz in Prenzlauer Berg sollen mit „Kiezblocks“ verkehrsberuhigt werden. Die beiden Viertel seien vom BVV-Verkehrsausschusses für einen „Feldversuch“ ausgewählt worden, teilt Pankows Baustadtrat Vollrad Kuhn (Grüne) mit. Ziel sei es, „diese Wohnviertel vom Durchgangsverkehr abzukoppeln“. Außerdem soll der Helmholtz-Kiez im Rahmen der Einrichtung der Fahrradstraße in der Stargarder Straße „mitbetrachtet“ werden.

Die Planung habe bereits begonnen, der Start „von konkreten Verkehrsversuchen ist für diesen Sommer geplant“, so Kuhn. Einen entsprechenden Vorstoß hatte das Netzwerk „Fahrradfreundliches Pankow“ – ein Projekt von „Changing Cities“ – in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt gestartet. Die Vorschläge für konkrete Maßnahmen der Kiezblock-Initiative seien durch das Bezirksamt geprüft und weiterentwickelt worden. „Bei einer Anwaltskanzlei wurde zudem eine rechtliche Würdigung beauftragt.“ [Der Text stammt aus dem aktuellen Pankow-Newsletter. Den können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Geprüft wurde eine „probeweise Anordnung von verkehrsberuhigenden Maßnahmen zur Abkopplung des Durchgangsverkehrs“. Angedacht sind dabei etwa „temporäre Diagonalsperren an neuralgischen Stellen“, so Kuhn. Diese sollen den Durchgangsverkehr „effektiv aus den Wohngebieten“ fernhalten.

Diese Sperren werden diagonal auf eine Kreuzung gestellt, um eine gerade Verbindung etwa zwischen zwei Hauptstraßen zu unterbrechen und damit „Schleichwege“ durch Wohngebiete zu unterbinden. Wie das gehen soll, ist im Foto oben entlang der Paul-Robeson-Straße im Arnimkiez zu sehen. Radverkehr soll aber weiter möglich sein.

Durch Verkehrszählungen vor und während des Feldversuches soll die Effektivität der Maßnahmen evaluiert und bewertet werden. „Eine Projektgruppe wurde intern gebildet, die die Kiezblock-Vorhaben bearbeiten und begleiten wird“, so Kuhn. Die „Feldversuche“ sind auf ein Jahr Laufzeit angelegt – danach muss entschieden werden, ob die „Kiezblöcke“ dauerhaft bleiben. – Text: Christian Hönicke

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