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Göhrener Ei statt Gudvanger? Streit um Spielstraße geht weiter

Veröffentlicht am 15.08.2019 von Christian Hönicke

Ist die geplante Temporäre Spielstraße in der Gudvanger Straße endgültig passé? Sie sollte eigentlich einmal im Monat für Kinder abgesperrt werden – so sah es ein Vergleich zwischen Bezirksamt in Berlin-Pankow und klagenden Anwohnern 2017 vor. Doch das Bezirksamt sieht kaum noch Chancen dafür und zieht inzwischen andere Standorte in Erwägung.

Zwar erlaubt die StVO die Einrichtung einer solchen Spielstraße ohne große Hürden. Zu diesem Schluss kam unlängst ein Rechtsgutachten des Abgeordnetenhauses. Es gebe „eine einfache und klare Regelung, die das Einrichten von temporären Spielstraßen ermöglicht“, so der Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar. Sein Parteikollege, Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn (B’90/Grüne), sieht das etwas anders: Es gebe keine allgemeine Rechtssicherheit für die Einrichtung einer Temporären Spielstraße. Laut StVO sei jede Straße gesondert zu betrachten.

Und das größte Hindernis im Sonderfall der Gudvanger Straße sei eben der gerichtliche Vergleich von 2017, sagt Kuhn. Der sehe vor, dass die Sperrung nur im Rahmen einer Veranstaltung durchgeführt werden könne: „Dazu brauchen wir aber einen Veranstalter.“ Die Initiative pro Spielstraße sei dazu bisher nicht bereit. Man sei zwar weiter in Gesprächen, doch sicherheitshalber schlägt Kuhn nun einen Alternativstandort vor: „Es böte sich auch ein anderer Ort an, zum Beispiel das Göhrener Ei.“ Dort unweit des Helmholtzplatzes will die BVV per aktuellem Beschluss ohnehin eine Verkehrsberuhigung per Spielstraße durchsetzen – allerdings eine permanente.  – Text: Christian Hönicke
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Diesen Text haben wir als Leseprobe dem neuen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Pankow entnommen. Den – kompletten – Pankow-Newsletter gibt’s unkompliziert und kostenlos hier leute.tagesspiegel.de.