Namen & Neues

Umstrittene Nachverdichtung: Gesobau lenkt teilweise ein

Veröffentlicht am 12.09.2019 von Christian Hönicke

Der Ärger um die geplante Nachverdichtung der Gesobau-Wohnanlage am Schlosspark Schönhausen geht weiter. Nun wird der Bürgerbeteiligungsprozess neu gestartet, auf Drängen der Bezirksverordnetenversammlung. Die Gesobau soll einen Beteiligungsprozess durchführen, „der diese Bezeichnung auch verdient“, forderten die Verordneten per Beschluss am Mittwoch. Die Wohnungsbaugesellschaft und das Bezirksamt hätten auch bereits zugesichert, die Bürgerbeteiligung erneut durchzuführen.

Die Anwohner hatten erzürnt auf die Ankündigung reagiert, 170 neue Wohnungen im Innern des Karrees Ossietzkystraße / Wolfshagener Straße / Kavalierstraße bauen zu wollen. Dafür sollen Bäume gefällt und Spielplätze abgerissen werden. Insbesondere die Kurzfristigkeit, mit der sie zwischen drei vorgegebenen Bauvarianten „abstimmen“ sollten, erregte den Widerstand der Anwohner. Beim Neustart sollen nun die Vorgaben der BVV berücksichtigt werden:

  • „Allen Anwohner*innen des o. g. Wohngebiets ist eine aktive Mitwirkung an der Planung und Gestaltung der angestrebten Bebauung der beiden Wohnhöfe zu ermöglichen;
  • der Beteiligungsprozess ist transparent und öffentlich zu starten und durchzuführen;
  • die Planungen sind zu visualisieren und anhand von maßstabsgerechten Modellen den Bürger*innen anschaulich und nachvollziehbar zu präsentieren;
  • auf Anregung der Bürger*innen sind alternative Planungsvarianten in Planungswerkstätten zu entwickeln und ebenfalls in maßstabsgerechten Modellen zu präsentieren.“

Der bisherige Beteiligungsprozess inklusive der Festlegung auf eine Bauvariante ist damit laut BVV-Beschluss „als gegenstandslos zu betrachten“.

Gebaut werden soll aber in jedem Fall. Eine Nichtbebauung als „Nullvariante“, die viele Anwohner favorisieren, ist nicht vorgesehen und wird auch von der BVV nicht gefordert. „Missverständliche“ Begriffe wie „ergebnisoffen“ wurden noch aus dem BVV-Beschluss gestrichen. Auch Baustadtrat Vollrad Kuhn (B’90/Grüne) betont weiter die Notwendigkeit der Nachverdichtung. – Text: Christian Hönicke 
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