Die Zankapfelbäume von Pankow sind weg. Die Gesobau hat die beiden Exemplare am Schlosspark Schönhausen am Montag kurzerhand entfernen lassen. Anwohner hatten sie unlängst im Innenhof der Wohnanlage Kavalierstraße/Am Schloßpark/Ossietzkystraße gepflanzt – widerrechtlich nach Einschätzung der Gesobau. Die Pflanzung soll auf die geplante Bebauung des Innenhofs mit 170 Wohnungen hinweisen.

Dagegen wehrt sich die Bürgerinitiative „Grüner Kiez Pankow“. Sie bat die Gesobau per Brief, sie möge die Bäume bitte wenigstens bis zur Entscheidung über die Bebauung stehen lassen. Darauf ließ sich die Gesobau nicht ein. Man begrüße grundsätzlich freiwilliges Engagement von Anwohnern. Die Pflanzung sei jedoch nicht im Vorfeld abgestimmt worden und damit widerrechtlich, sagt Gesobau-Sprecherin Birte Jessen. Man habe die Bäume aber nicht gefällt, sondern „ausgepflanzt“.

„Ein skandalöses Vorgehen“ sieht Anwohner Ulrich Weller dennoch. Man habe die Gesobau gebeten, die Bäume bis zur Entscheidung über die Bebauung stehen zu lassen. „Das ist nun der Beweis, dass ein wirklicher Dialog und ernsthaftes Interesse an den Wünschen der Anwohner von Seiten der Gesobau nicht gewollt ist.“

Die Gesobau sieht das anders. Die Bäume seien „fachgerecht zwischengelagert, sie stehen den Eigentümern selbstverständlich zur Abholung zur Verfügung“, so Jessen. Man habe den Mietern angeboten, gemeinsam nach „einem geeigneten Standort“ zu suchen. Das genau dürfte aber der Knackpunkt sein.