Namen & Neues

Unklare Eigentumsverhältnisse: Bildungsverwaltung stoppt Schulbauplanung

Veröffentlicht am 27.05.2021 von Christian Hönicke

Die dringend benötigte neue Schule an der Michelangelostraße steht auf der Kippe. Die Senatsbildungsverwaltung erklärte, die Pläne für den angedachten Schulneubau seien vorerst gestoppt. „Das Grundstück wird aktuell durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen nicht beplant, da die Eigentumsverhältnisse nicht geklärt sind“, teilte sie auf eine Schriftliche Anfrage des Linken-Abgeordneten Michail Nelken mit.

Hintergrund sind Rückübertragungsforderungen von in der Nazizeit enteigneten Grundstücksbesitzern. Da laut Bezirksamt „verschiedene Flächen beidseits der Michelangelostraße“ betroffen sind, ist das komplette Neubauviertel mit 1200 geplanten Wohnungen bedroht.

Der Schulneubau im neuen Viertel soll das Schulplatzdefizit zwischen den Einschulungsgebieten der Picasso-Grundschule und der Paul-Lincke-Schule ausgleichen. „Durch eine zügige Realisierung des Schulneubaus, hier der Primarstufe, an der Michelangelostraße könnte die Schulplatzsituation im angesprochenen Planungsraum gesichert werden“, erklärt die Bildungsverwaltung. Sie soll auf der bisherigen Busendhaltestelle Michelangelostraße entstehen. Die neue Endhaltestelle soll an den nordöstlichen Rand der Sportanlage verlagert werden (Ecke Kniprode-/Michelangelostraße). [Der Text stammt aus dem aktuellen Pankow-Newsletter. Den können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Doch im äußersten Fall ist dort künftig weder Platz für Schule noch für Busse. Die Vorstellungen der enteigneten Eigentümer und des Senats bei den Verhandlungen über eine Entschädigung lägen derzeit noch weit auseinander, erklärte das Bezirksamt unlängst. Die Planungen für die Schule seien daher noch nicht über den Stand einer Machbarkeitsstudie hinausgekommen, so die Bildungsverwaltung. „Zuverlässige, konkrete Aussagen zum zeitlichen Realisierungshorizont“ könnten derzeit nicht getroffen werden. – Text: Christian Hönicke

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