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Abriss beginnt nächstes Jahr: Neue Details zur Schönhauser-Allee-Brücke
Veröffentlicht am 20.06.2024 von Christian Hönicke
Wir bleiben kehren noch einmal kurz in die Schönhauser Allee zurück: Der Abriss der Brücke über die Ringbahn rückt näher. Die Senatsverkehrsverwaltung hat nun auf Tagesspiegel-Anfrage neue Details zum Mammut-Projekt preisgegeben – etwa zum Ablauf des Abrisses, zu Verkehrseinschränkungen sowie den geplanten neuen Radstreifen und Tram-Haltestellen.
„Nach derzeitigem Planungsstand wird weiterhin das Ziel verfolgt, im Jahr 2025 mit den Baumaßnahmen zu beginnen“, erklärte ein Sprecher der Verwaltung. Abriss und Neubau sollen demnach „innerhalb von sechs Jahren durchgeführt werden“ – also bis 2031. Das ganze Unternehmen soll nach aktuellen Schätzungen 34,5 Millionen Euro kosten.
Die Schönhauser-Allee-Brücke wurde 1886 errichtet und in der Zwischenzeit immer wieder erweitert. Sie ist Teil der stark befahrenen Bundesstraße 96a, außerdem befindet sich hier der S- und U-Bahnhof Schönhauser Allee samt Tram-Haltestellen. Doch sie hat das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und muss abgerissen werden. Seit Längerem gilt auf der Brücke bereits eine Beschränkung von maximal 16 Tonnen, um weiteren Schaden zu verhindern.
Aufgrund der Komplexität sind demnach mehrere Bauphasen geplant. Zunächst soll für die Leitungen von Versorgungsunternehmen, die sich in der alten Brücke befinden, eine „Behelfsbrücke“ über die Ringbahn errichtet werden. Der Abriss beginnt mit der Fahrbahnseite stadteinwärts. „Derzeit ist vorgesehen, mit dem Abbruch und Neubau des westlichen Brückenüberbaus zu beginnen“, kündigte der Sprecher an.
In dieser Zeit soll sämtlicher Verkehr über die östliche Brückenseite weiterfließen können. Vor deren Abriss soll dann die neue West-Brücke schon fertig sein und ihrerseits den Verkehr aufnehmen. Ziel sei es, während der gesamten Bauzeit „die Aufrechterhaltung des Zweirichtungsverkehrs (…) aller Verkehrsarten“ zu gewährleisten, so die Verkehrsverwaltung.
Eine Ausnahme bildet die Tram: Der Weiterbetrieb der Linie M1 sei „von Seiten der BVG als nicht zweckmäßig bewertet worden und wird aus diesem Grund mit Ersatzverkehren abgewickelt“. Die Hochtrasse der U-Bahnlinie 2 steht hingegen auf eigenen Stützen, sodass hier nicht mit einer Unterbrechung zu rechnen ist.
Die Verkehrsverwaltung bestätigte, dass analog zum südlich gelegenen Abschnitt der Schönhauser Allee der Hochbordradweg von der neuen Brücke verschwinden wird. Stattdessen „wird ein geschützter Radfahrstreifen auf Straßenniveau umgesetzt“, so der Sprecher. Die Tramhaltestellen sollen in dem Zuge unter die Hochbahntrasse verschoben werden: „Die Gestaltung der Straßenbahnhaltestelle als barrierefreien Umstieg wird durch das Ein-/Aussteigen hin zur Mittelpromenade unter dem Hochbahnviadukt ermöglicht.“