Namen & Neues

Noch einmal: Das Sägemassaker in der Ernststraße

Veröffentlicht am 10.04.2019 von Gerd Appenzeller

Newsletter-Leser Klaus Büchner hatte im letzten Newsletter dokumentiert, wie die Ernststraße in Borsigwalde noch vor wenigen Wochen aussah, auf einer Seite mit etwa 40 Jahre alten Bäumen gesäumt – und wie sie heute aussieht, nachdem die ganze Baumreihe gefällt worden ist. Sie mussten einem geplanten Straßenbauvorhaben weichen, hatte mir die zuständige Bezirksstadträtin Katrin Schultze-Berndt auf meine Rückfrage als Auskunft des Fachbereichs Straßenbau erklärt. Die Frage blieb: Was für ein Straßenbauvorhaben? Jetzt ist das geklärt, und es zeigt sich, dass eine Verwaltung manchmal etwas Gutes will, und dabei etwas zumindest Fragwürdiges tun kann. Da die Radfahrer in der Vergangenheit vom schmalen Radweg auf den Gehweg und die Straße auswichen, die aber mit einem „unregelmäßig geschlagenen und sehr unebenen Großpflaster belegt“ war, schlug die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (und nicht etwa der Bezirk) vor, diesen alten Belag gegen einen neuen, radfahrerfreundlicheren Asphaltbelag auszutauschen.

Leider hat diese Baumaßnahme zur Folge, dass die Fahrbahn bis auf eine Tiefe von 50 Zentimeter aufgegraben werden muss, dabei die Wurzeln der Straßenbäume gekappt werden mussten, und diese dadurch ihre Standfestigkeit verlieren würden. Ergebnis: Straße neu, Bäume weg, und das alles finanziert aus dem Radwegeprogramm des Senats. Mit dem Ergebnis glücklich sein kann wirklich niemand…