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Strandbad Tegel - Ärger über die Schließung
Veröffentlicht am 05.06.2019 von Gerd Appenzeller
Strandbad Tegel in Berlin-Reinickendorf: Ärger über die Schließung. Auch im dritten Jahr der Schließung des Strandbades Tegel zeichnet sich kein gangbarer Weg zur Wiedereröffnung ab. Der Reinickendorfer CDU-Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen hat mit einer parlamentarischen Anfrage zu klären versucht, wie der Stand der Dinge bei der Ausschreibung des Bades ist. Ergebnis: Es gibt Interessenten, aber die Berliner Bäderbetriebe gehen das Thema mit gezogener Handbremse an. Ob sich irgendein Investor auf die Bedingung einlässt, die gesamte Erneuerung der Infrastruktur inklusive der Demontage der mit Beton verfüllten alten Abwasserleitung selbst zu zahlen, ist überaus fraglich. Auch an einer Verbesserung der Verkehrsverbindungen zum Bad und der Parkraumlösung hat niemand Interesse – der Newsletter hatte in seiner letzten Ausgabe darüber berichtet.
Hier Leserreaktionen zum Ärger ums Strandbad Tegel:
- Marianne Schwarz schreibt: „Ich möchte daran erinnern, dass in den 70er Jahren der ‚Schmetterlingsbus‘ schon im Märkischen Viertel losfuhr und vielen Kindern und jungen Familien in den Sommerferien einen wunderschönen Ersatzurlaub ermöglichte. Man konnte schwimmen lernen und Wasser und Wald genießen und das alles ohne viel Stress und Geldausgaben und teure Flüge! Das war noch Politik für die Menschen. Heute wäre es dringend notwendig und – wie schon oft geschrieben – längst überfällig, dass ein großes Freibad vorhanden ist. Wir haben hier im MV sehr viele Kinder, die sich eine schöne Badezeit wünschen, aber wie so oft, auf einmal ist von Seiten der Politik kein Interesse da und Geld zur Unterstützung schon gar nicht. Dabei haben wir hier einen großen Bedarf an guter Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche. Jeder weiß, dass die Fähigkeiten der ‚Smartphonekids‘ im körperlichen Bereich (und auch beim Sehen) durch die übertriebene Ablenkung durch die Technik schon im negativen Bereich sind. Ob Tegel, Wittenau oder MV, der Bedarf an einer schönen Badestelle ist schon lange da, warum müssen so viele mit dem Auto nach Badestellen außerhalb Berlins fahren? Die Straßen im Norden sind zur Zeit fast alle verstopft. Und wir brauchen die Natur, den Kontakt zu ihr, damit wir sie in Zukunft weiter und mehr Wert schätzen. Der Senat für Sport und Umwelt und der/die Verantwortlichen sollten ihre Fehlentscheidung endlich rückgängig machen und die Betonrohre (sind alle mit Beton gefüllt?) entfernen lassen und eine Anschubfinanzierung geben und endlich mit den möglichen Investoren verhandeln. Dann kommen mit einer guten Busverbindung viele Freibadbesucher und Gäste des Restaurants, die dort wieder Familienfeiern stattfinden lassen können, wenn Küche und Ambiente stimmen. Kein Luxus bitte, aber eine Badestelle mit Potential und Leistungskraft. Und nicht der Zustand des Berliner Scheiterns (siehe Flughafen Schönefeld). Wie ich weiß, besteht dort seit langem schon ein Abflugterminal für Politiker, welche dieses aber nicht nutzen. Sie warten noch auf eine zig Millionen € teure neue Abfertigungshalle. Was könnte man aus diesem weggeworfenen Geld alles machen!? Daraus besteht unsere Politikverdrossenheit – die Parteien sollten sich über die heutigen Abstimmungen nicht wundern. Der Frust über frühere Entscheidungen ist sehr groß, es hat sich einfach zu viel Schlechtes angesammelt“.
- Tobias Knapp schreibt: „Schade, dass das Strandbad Tegel geschlossen bleibt. Gerade für Familien in der Innenstadt, die kein Auto besitzen, wäre es wunderbar erreichbar. Die Verwaltung bekommt einfach nichts auf die Reihe. Was ja nichts Neues in Berlin ist. Darunter leidet die ganze Stadt, nicht nur die ‚Außenbezirke‘. Daraus eine Bevorzugung der Innenstadt abzuleiten, wie sie ist tun, halte ich für Quatsch, weil auch die Bewohner der Innenstadt von einem stadtnahen Bad profitieren würden.“ – Gerd Appenzeller
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