Namen & Neues
Das Schrott-Taxi: Die Akte Absurdistsan
Veröffentlicht am 22.05.2018 von André Görke
Seit über einem Jahr steht ein Schrott-Taxi am Straßenrand. Aufgefallen ist es Bürger Alexander Strauch im Januar (nachzulesen im Spandau-Newsletter 01/18). Die Scheiben: eingeschlagen. Die Lampen: entfernt. Das Innere: vermüllt. Die Polizei: weiß Bescheid. Das Ordnungsamt: weiß Bescheid … und warum steht es noch da?
Der Kampf der Ämter. Nach vielen Telefonaten mit Behörden versuchen wir es mit einer Zusammenfassung. Das Problem ist – das Kennzeichen. Das Auto hat nämlich noch eins, es gehört also einem Menschen. Der letzte Halter stammt aus Neukölln, will das Taxi aber an Unbekannt verkauft haben. Das Schrott-Taxi steht nicht im Halteverbot, es ist auch „kein Vollwrack“, das wird alle zwei Monate tapfer von Behörden überprüft. Doch – leider, leider – will einfach nichts aus dem Öltank tropfen, sonst wäre das Auto nämlich längst weg (was natürlich niemand so formulieren würde). Und Eigentum fremder Leute darf selbst eine Behörde nicht einfach so verschrotten oder grundlos wegschleppen. Die stärkste Waffe der Behörden ist – die Geduld. Bald läuft die letzte Frist ab. „Die Zulassungsstelle muss jetzt die Kennzeichen entwerten – ich drängele bei denen“, erzählt uns Steffen Krefft. Er ist Chef des „Amtes für regionalisierte Ordnungsaufgaben“ in Lichtenberg und damit Berlins oberster Behördenleiter in Sachen Autowracks. Er kennt die Akte Schrott-Taxi, sie nervt ihn seit Monaten. „Bald greift das Abfallrecht – und dann landet das Auto auf dem Schrott.“