Namen & Neues
Radbeauftragte für Spandau: "Finden kein Personal"
Veröffentlicht am 11.12.2018 von André Görke
Kam gerade eben rein: „Welche Bezirksämter haben bisher keine zwei Vollzeitbeschäftigte, die für den Radverkehr tätig sind?“ Das wollte Tino Schopf, SPD, wissen. Antwort aus dem Rathaus Spandau: „Der Bezirk hat momentan nur eine Vollzeit-Stelle für den Radverkehr besetzen können. Spandau hat trotz mehrfacher Stellenausschreibungen kein entsprechendes Fachpersonal finden können.“ Grund: „Oft liegt es auch an den schlechteren Rahmenbedingungen (z. B. Entgelt) im Vergleich zur freien Wirtschaft.“ Dabei gäbe es genug zu tun.
Gefährliche Radwege in Spandau: Tagesspiegel-Leser berichten. Nirgendwo werden Radfahrer so eng überholt wie in der Radelandstraße. „Von allen gemessenen Überholmänovern auf dieser Straße waren 69% knapper als 1,50 Meter“, analysierte unter Tagesspiegel-Daten-Experte Hendrik Lehmann letzte Woche im Spandau-Newsletter. Unsere Tester hatten spezielle Sensoren am Fahrrad. Wir fragten Sie nach Ihren Erfahrungen – und bekamen jede Menge Post. Hier eine Auswahl der Leserbriefe:
- „Parkverbot an der Eiche“: Newsletter-Leserin Marianne Peters stimmt der Statistik zu: „Radelandstraße kann ich nur bestätigen – gefährlich, aber nicht nur für Radfahrer. Ein Parkverbot gehört hinter die Kurve (nach der dicken Eiche Richtung Waldkrankenhaus).“
- „Todesmutige Radfahrer provozieren.“ Ganz anders sieht das Ullrich Thiers: „Da die Radelandstraße nur eine gefühlte Breite von 4 Metern hat, ist extra ein sehr gepflegter Radweg angelegt worden, der allerdings auch von Fußgängern (teils mit Hunden) benutzt wird. Ich bewundere die todesmutigen Radfahrer. Wer dort auf der Straße fährt und sich über zu dichtes Vorbeifahren beschwert, will provozieren.“
- „Bus-Ärger in der Seeburger.“ Newsletter-Leser Thomas Kunisch wünscht mehr Sicherheit in Wilhelmstadt: „Schlimm ist die Seeburger Straße – wegen der vielen Buslinien. Und die Schmidt-Knobelsdorf-Straße! Hier wäre genug Platz für einen Fahrradweg auf dem Grünstreifen.“
- „Kein Platz am Havel-Radweg.“ In Hakenfelde wundert sich Newsletter-Leser Klaus Kleemann: „Gefährlich ist es in der Bamihlstraße in Hakenfelde – einem Teil des Havel-Radwegs! Hoch frequentiert von Mai bis Oktober, aber viel zu eng. Früher war die Straße eine Sackgasse, dann kamen die Anschlüsse an die Straße am Maselakepark. Hier können schon keine zwei Autos aneinander vorbeifahren!“
- „Lieber auf dem Bürgersteig.“ Aus Wilhelmstadt meldete sich Leserin Inge Freienstein und schickte uns Fotos: „Gefährlich ist die Schulenburgbrücke. Rechts und links parken oft Lastwagen und es bleibt nur eine Fahrspur für Autos und Fahrradfahrer. Aus diesem Grund weichen viele Fahrradfahrer mittlerweile auf den Bürgersteig aus.“
Kommen eigentlich grüne Radstreifen in Spandau? Berlin kriegt beim Verkehr unter Senatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) nicht viel mehr hin als frustriertes Personal. Immerhin werden grüne Radwege für mehr Sicherheit getestet. Der Haken? Auch da ist Spandau nicht dabei. „Strecken für Grünmarkierungen oder auch für geschützte Radverkehrsanlagen sind in Spandau aktuell nicht in der Planung, weil mit dem Bezirk keine Einigung hergestellt werden konnte“, schrieb das Büro der Verkehrssenatorin dem Spandau-Newsletter. Zuständig: Verkehrsstadtrat Frank Bewig, CDU. „Wir planen 2019 keine grünen Radwege – also Radfahrstreifen und Schutzstreifen – in Spandau, da zunächst evaluiert werden soll, ob die grüne Farbe das verkehrswidrige Parken verhindert. Da es in Spandau im Vergleich zu Innenstadtbezirken kein größeres Problem mit regelmäßig zugeparkten Radfahrstreifen gibt, wäre eine Evaluation hier wenig hilfreich. Rot werden die Radwege auch weiterhin im Bereich von Einmündungen oder Kreuzungen markiert. Wir setzen unsere Kraft auf Neubau von Radwegen oder die Sanierung und den Ausbau der vorhandenen Radwege.“