Namen & Neues
Radweg an der Heerstraße: Das Problem ist der See
Veröffentlicht am 05.03.2019 von André Görke
Ein Klassiker hier im Spandau-Newsletter: die Radweg-Baustelle an der Heerstraße zwischen Stößenseebrücke und Havel. Erst wurden 61 Bäume gefällt – dann passierte ein Jahr lang nüschte, null, nix. Bürger finden das unverschämt. Neulich hatte der Senat im Spandau-Newsletter angekündigt, im Frühjahr loszulegen (ja, ja, 2019), jetzt hat er nachgelegt – und Mitte März sogar mit den Bauarbeiten begonnen. Der Clou: „Mit der Fertigstellung ist bis Ende 2019 zu rechnen“, schreibt Berlins neuer Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese (für Grüne) dem SPD-Abgeordneten Daniel Buchholz. Der Brief liegt auch uns vor. Gebaut wird in 16 Abschnitten mit Einschränkungen für Autofahrer und BVG-Busse („vormittags zwei Streifen stadteinwärts, eine stadtauswärts – nachmittags andersrum“). Kniffelig wird vor allem der Bau zwischen Freybrücke und Alt-Pichelsdorf („Baubeginn 2020“): Dort sollen die Alleebäume stehen bleiben. Auf der Wiese vor dem Wohnblock (Foto) soll der südliche Radweg entstehen. Auf der Nordseite ist hingegen „keine Lösung erkennbar“ – logo, da befindet sich ein klitzekleines Platzproblem namens Grimnitzsee. Über Wasser fahren können selbst Spandauer nicht. Ausgang: offen.
Heerstraße: 2177 Euro für die Pflege der Stümpfe. Übrigens: Weil die Senatsplaner so langsam vorankamen, dass die abgesägte Bäume schon wieder austrieben und die jungen Äste den Radfahrern ins Gesicht piekten, wurden die Triebe für 2177,10 Euro wieder abgeschnitten. Stolzer Preis, oder? Bezahlt hat das der Bund – die Heerstraße ist eine Bundesstraße. Fiel allerdings erst auf, als sich Bürger an die Politik wandten. Staatssekretär Ingmar Streese: „Danke für die Hinweise.“ Na, dann gleich noch ein Hinweis hinterher: Vielleicht mag 2019 jemand mal die zwei langen Baugerüste auf der Stößenseebrücke wegräumen. Die stehen da sinnlos seit 11 Jahren rum und sind hier im Spandau-Newsletter ein Dauer-Witz. – André Görke
+++
Diesen Text haben wir dem neuen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel entnommen. Komplett und kostenlos den ganzen Newsletter lesen unter leute.tagesspiegel.de. Ich freue mich auf Sie!