Sport
Veröffentlicht am 18.12.2018 von André Görke
Im Mittelpunkt 2019: ein Spandauer Segelklub. Im Sommer haben wir über den Segler-Club Oberspree geschrieben, kurz SCO – mit Sitz an der Havel. Der Klub wurde 1906 in Grünau gegründet, in der DDR enteignet, die Boote beschlagnahmt. 50 Kilometer entfernt in Kladow machten die Wassersportler in den 50er Jahren ihren neuen Klub in West-Berlin auf – mit dem alten Namen „Oberspree“ (an der Havel!). Der Klub ist putzmunter, hat 250 Mitglieder, davon 50 Jugendliche („von 7 bis 95 Jahre“). Und an der Hans-Carossa-Schule bietet der Klub eine „Segel AG“ an. Das Jahr 2018 endet fulminant, wie uns Vereinschef Detlef Buchwald, 75, zuruft: „Wir wurden auf der Messe „Boot & Fun“ zum ‚Verein des Jahres 2018‘ ernannt für die beste Jugendarbeit“. Buchwald schreibt uns stolz: „Wir, als geborene Berliner, lassen uns von nichts und niemanden etwas vormachen, im Gegenteil, wir schreiten voran. Trotz der Unzulänglichkeiten, die der Neubau eines Clubhauses mit sich bringt, haben wir unsere Jugendarbeit und den Sportbetrieb nicht eingeschränkt. Unsere Mitglieder haben es nicht verlernt, auch mit Unzulänglichkeiten umzugehen – wir sind halt echte Berliner.“ 2019 geht es aufregend weiter: Im Januar soll das Vereinsheim fertig sein („endlich getrennte Duschen“). Und Stadtrat Andreas Otti, AfD, habe kurz vor Weihnachten fest zusagt, dass der Klub drei neue Liegeplätze bauen darf („brauchen wir für die Jugendarbeit“). Der Clou: Am 6. April findet für alle 120 Berliner Segelvereine das Ansegeln beim SCO statt. Na bitte: Wer hat noch mal das Märchen erzählt, dass niemand nach Spandau will?