Kiezgespräch

Veröffentlicht am 17.07.2018 von André Görke

„Kiss & Ride“ vor Schulen – die Leserdebatte. Letzte Woche ging’s hier um Ihre Leserbriefe zum trägen BVG-Schiffsverkehr zwischen Kladow und Wannsee, diese Woche um ‚Kiss&Ride-Areas‘ vor den Grundschulen. „Es werden Rettungswege versperrt, Fußwege zugeparkt, der Verkehr in Sackgassen zum Erliegen gebracht“, schrieben Christian Haß, SPD, und Lars Leschewitz, Linke. Die Idee einer Haltebucht für Eltern hatten wir hier im Spandau-Newsletter vorgestellt und viel Post bekommen. Eine Auswahl.

  • Besser als kreuz und quer. „Ich bringe meine Kinder mit Rad, Bahn oder zu Fuß, weil ich es wichtig finde, dass sie lernen, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen. Aber: Natürlich gibt es Gründe für Eltern, die Kinder mit dem Auto an der Schule absetzen. Die Idee ist daher deutlich besser als das wilde und gefährliche Parken und Wenden kreuz und quer in zu engen Straßen.“ Britta Richter
  • Schulweg allein bewältigen. „Kinder müssen befähigt werden, freudig und selbstständig den Schulweg zu bewältigen und ihre Schultasche alleine zu tragen.“ Gabriele Noeske
  • War auch früher Debatte. „In der Elternvertretung haben wir morgens vor den Schulen gestanden (1984/1985) und Eltern darauf hingewiesen, dass sie anderen Kindern mit ihren Autos den sicheren Schulweg versperren – schon damals wurden einige Elternvertreter beschimpft und bedroht.“ R. Mekelburg

Kiss & Ride – das sagt der Bezirkschef. Wir haben zur Debatte auch Helmut Kleebank, SPD, gefragt. Er ist auch Schulstadtrat, Ex-Schulleiter – und Familienvater. Kleebank sagte dem Spandau-Newsletter: „Die Eltern sollen ihr Kind nicht bis ins Klassenzimmer fahren, sondern in einem Bereich absetzen können, der sicher ist für alle Beteiligten – zum Beispiel 30 Meter vom Schultor in einer ausgewiesenen Zone. Jetzt herrscht oft ein Durcheinander von fahrenden und kurzparkenden Autos sowie Kindern, die zu Fuß zur Schule kommen und die Straße überqueren. Das schafft eine große Verunsicherung bei Eltern und Kindern.“ Kiss&Ride-Zonen könnten mehr Ordnung schaffen, auch Einbahnstraßen-Regelungen könnten helfen. „Viele Eltern fahren ihre Kinder nicht aus reiner Bequemlichkeit zur Schule, sondern weil sie eh zur Arbeit fahren und ihre Kinder sicher absetzen möchten.“ Deshalb: Ja, testen.