Namen & Neues
Radschnellwege: Hinterm Stadtende geht's weiter
Veröffentlicht am 07.02.2019 von Markus Hesselmann
Es geht langsam voran, aber zumindest mal mit konkreten Plänen – und der Südwesten ist nicht nur dabei, sondern vorn dran. Vergangene Woche ist mein Kollege Boris Buchholz hier im Newsletter schon auf den geplanten ersten Berliner Radschnellweg, die Teltowkanal-Route, eingegangen. Dazu passt, dass Senat und Brandenburger Landesregierung jetzt in einer gemeinsamen Kabinettssitzung den Beschluss gefasst haben, beim Ausbau der Radschnellwege stärker zu kooperieren. Wäre ja auch unsinnig, wenn an der Stadtgrenze plötzlich Schluss ist. Mit Blick auf den gesamten Pendlerverkehr sollen sich Neubauprojekte künftig vor allem auf den Öffentlichen Nahverkehr und auf den Radverkehr fokussieren, heißt es sinngemäß in dem gemeinsamen Beschluss. Definiert werden Radschnellwege übrigens als „breite, meist separate Wege“, „gut beleuchtet“ und „bis auf wenige Ausnahmen ohne Stopp zu befahren“. Traumhaft, na dann mal los! Die Realität sieht in Berlin derzeit noch ganz anders aus.
Konkret für den Südwesten und das angrenzende Umland bedeutet das: Der so genannte Trassenkorridor 3, Königsweg/Kronprinzessinnenweg durch den Grunewald Richtung Wannsee soll mit einer Radschnellverbindung zwischen Potsdam, Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf vernetzt werden. Hier wäre auch der Anschluss an die Teltowkanal-Route von Südkreuz nach Teltow geschaffen.
Dass es grundsätzlich noch Überzeugungsarbeit gibt und es sinnvoll ist, die Leute früh zu hören sowie Kritik ernst zu nehmen, zeigte eine Veranstaltung zu den geplanten Radschnellwegen vergangene Woche im Rathaus Schöneberg. Zum Thema Teltowkanal-Route gab es dort nicht nur Begeisterung, sondern auch Sorgen, vor allem von Fußgängerinnen und Fußgängern die den Teltowkanal als Naherholungsgebiet nutzen. Nämlich dass die Radfahrenden (trotz der geplanten, getrennten Wegeführung) ihnen den Platz wegnehmen und es zu gefährlichen Situationen kommen kann. Außerdem wird die geplante Verbreiterung des Uferweges als Eingriff in die Landschaft kritisiert, da einige Büsche und Bäume weichen müssten. – Markus Hesselmann
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