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Machbarkeitsstudie für den Abriss der Brücke ausgeschrieben: BI fordert Radstreifen auf dem Breitenbachplatz

Veröffentlicht am 07.05.2020 von Boris Buchholz

Machbarkeitsstudie für den Abriss der Brücke ausgeschrieben: BI fordert Radstreifen auf dem Breitenbachplatz. Am 30. April hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz die Machbarkeitsstudie zum Abriss der Autobahnbrücke am Breitenplachplatz und zur Neugestaltung des Stadtplatzes ausgeschrieben. Bis zum 28. Mai können sich Planungsbüros um die Aufgabe bewerben, „Konsequenzen / Anforderungen und auch Chancen“ zu ermitteln, die sich aus einem Abriss oder einem „weitgehenden“ Rückbau der hässlichen und maroden Brücke ergeben könnten. So steht es in der Ausschreibung. Zur Aufgabe der Planer gehört auch, Konzepte für die ebenerdige Führung des Verkehrs und für die Umgestaltung des gesamten Platzes zu machen.

Das Ziel: Der Breitenbachplatz soll wieder zu einem lebendigen Ort mit erhöhter Aufenthaltsqualität werden. Die Erstellung der Machbarkeitsstudie soll von einer breit angelegten Beteiligung der Öffentlichkeit begleitet werden; vorgesehen sind bis zu drei Bürgerveranstaltungen sowie eine Präsentation des Projekts im Internet. In einem Jahr sollen die Experten ihre Praxis-Ideen vorlegen: Im Mai oder Juni 2021 soll, so ist es im Ausschreibungstext festgelegt, die Studie fertig sein.

Vor einem Jahr, im Mai 2019, hatte das Abgeordnetenhaus die Machbarkeitsstudie beim Senat eingefordert. Das Parlament setzte dem Senat die Frist, bis 31. Mai 2020 erste Ergebnisse vorzulegen. Daraus wird wohl nichts (ich berichtete bereits hier). In der Antwort auf eine aktuelle Anfrage des CDU-Abgeordneten Adrian Grasse erklärte Verkehrsstaatsskretär Ingmar Streese (Grüne) die Verzögerung: Zum einen sei die Erstellung der Ausschreibung sehr komplex gewesen, zum anderen seien die „vielen und intensiven“ notwendigen Abstimmungen „in der Endphase durch die Auswirkungen des Corona-Virus beeinträchtigt“ worden.

„Ich kann nicht erkennen, was Corona damit zu tun“, merkte der CDU-Abgeordnete gegenüber dem Tagesspiegel an. Zeit sei ausreichend vorhanden gewesen, immerhin sei der Beschluss des Abgeordnetenhauses bereits ein Jahr her. Der Steglitzer Grünen-Abgeordnete Benedikt Lux sieht hingegen die erfolgte Ausschreibung als Meilenstein; er habe schon damit gerechnet, dass die Studie später ausgeschrieben werden würde und sei „positiv überrascht“.

Vielleicht wird sich am Breitenbachplatz schon zügig etwas verbessern können. Die Bürgerinitiative Breitenbachplatz forderte jüngst, den Platz in das Senatsprogramm für temporäre Fahrradstreifen aufzunehmen. „Die Situation für Radfahrer wie Fußgänger rund um den Platz mit seinen schmalen, nicht rechtsverbindlichen Radstreifen auf dem Bürgersteig ist angesichts des gestiegenen Aufkommens an Radverkehr nicht mehr tragbar“, erklärt BI-Sprecher Ulrich Rosenbaum. Sowohl in der Englerallee am südlichen Ende des Platzes als auch auf dem Südwestkorso im Norden seien sichere Radstreifen eingerichtet – nur der Breitenbachplatz weise keine auf. Um die gefährliche Lücke zu schließen, könnte je eine der beiden Fahrbahnen zum Radstreifen werden, so die BI.

Bei Benedikt Lux radeln die Bürger offene Türen ein. Er begrüße die Initiative für mehr Verkehrsberuhigung und Radstreifen ausdrücklich, teilte der Abgeordnete dem Tagesspiegel auf Nachfrage mit. Jetzt müssen nur noch die Bezirksämter in Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf von der temporären Radstreifen-Idee überzeugt werden – der Breitenbachplatz ist bezirkliches Grenzgebiet. – Text: Boris Buchholz
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Dieser Text stammt aus dem Tagesspiegel-Newsletter für den Berliner Südwesten – Steglitz-Zehlendorf. Den Newsletter, den schon 25.000 Berliner Haushalte (und damit noch viel mehr Leserinnen und Leser) im Abo haben, gibt es kostenlos und in voller Länge unter leute.tagesspiegel.de