Sport

Veröffentlicht am 11.02.2021 von Boris Buchholz

Weltraumjogger: Wie kommt eigentlich der beliebteste Sportverein Steglitz-Zehlendorfs durch den Lockdown? Im Mai 2018 wählten die Newsletter-Leser:innen den Triathlon-Verein „Weltraumjogger“ zum beliebtesten Verein des Südwestens (ein Portrait des Siegervereins finden Sie hier). Der mitgliederstärkste Triathlonverein der Hauptstadt ist tief im Breitensport verankert; mit Veranstaltungen wie dem Volkstriathlon (wieder am 20. Juni) und dem Berlin-Man (geplant für 21./22. August) wird das Jahr für Jahr gefeiert. Doch auch im Leistungssport mischen die Weltraumjogger ganz vorne mit: Zusammen mit vier weiteren Vereinen treten die Jogger:innen als Team Berlin in der Triathlon-Bundesliga an. Sporttalent Janne Büttel ist derweil Mitglied der Nationalmannschaft, auf die weiteren Sportkarrieren von Nachwuchsathletinnen wie Martha Gastell und Thalia Stach dürfen Sie gespannt sein.

Zweieinhalb Jahre später – es liegt Schnee, weitgehender Sport-Stillstand im Lockdown. Wie es den Weltraumjoggern gehe? „Wir schauen optimistisch nach vorne und planen weitere Projekte auch für den Bezirk“, berichtet Sandra Hildebrandt, die Vorsitzende des Vereins auf Nachfrage des Tagesspiegels. Und ihr Vereinskollege Oliver Büttel ergänzt: „Wir kommen ganz gut zurecht, da ja zwei der drei Sportarten outdoor zur Not auch alleine gemacht werden können.“ Zwar würden die geschlossenen Schwimmbäder schmerzen – „aber im Vergleich zu den reinen Schwimmern verbitte ich unseren Jugendlichen die Jammerei“, sagt er. Von einem Mitgliederschwund könne keine Rede sein, so Oliver Büttel, im Gegenteil: „Es herrscht eine große Solidarität.“

Über digitale Angebote und eine eigene Vereins-App halten die galaktischen Jogger Kontakt und sich fit. Sie haben auch ein eigenes Online-Athletik-Training etabliert: Janne Büttel und Ella Tischer bringen alle willigen Jogger:innen jeden Dienstagabend ins Schwitzen – einen Eindruck davon, was Sie als Triathlet erwarten würde, können Sie auf Youtube gewinnen.

Noch ein Nachsatz: Bei den Weltraumjoggern steht Fairness hoch im Kurs. Der Verein orderte schon 2019 über den Fördertopf des Landessportbunds fair gehandelte Fahrrad- und Laufbekleidung (ich hatte letzte Woche über die Finanzspritzen für faire Sportmaterialien berichtet). Die Erfahrungen seien so gut gewesen, dass der Verein später zwei weitere Bestellungen aufgegeben habe – „dann komplett auf eigene Rechnung beim gleichen Produzenten“, berichtet Oliver Büttel.

Text: Boris Buchholz

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