Sport

Veröffentlicht am 22.09.2020 von Lotte Buschenhagen

Zoff um Streetballkorb geht weiter. Anfang September standen Nachwuchssportler*innen am Wartburgplatz vor gähnender Leere: Der beliebte Basketballkorb war wegen Lärmbeschwerden abgebaut worden. Dies stieß bei Anwohnenden auf Unmut, zumal sich der Korb in unmittelbarer Nähe der durch Autos ohnehin geräuschintensiven Martin-Luther-Straße befand. Am vergangenen Mittwoch war der Abbau nun Thema auf der BVV.

„Wir haben Beschwerden bekommen, meistens von Eltern, die es sehr bedauert haben, dass der Korb sang- und klanglos abgebaut wurde“, sagt Manuela Harling (SPD) dem Tagesspiegel. „Es gab zwar einen Zettel, aber der hing da wohl sehr kurzfristig.“ Daher befragte Harling die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) in der Sitzung zum Hintergrund des Abbaus. Ihre Antwort: Es habe bereits seit 2019 Beschwerden über nächtliche Ruhestörungen gegeben, die während der Coronazeit zugenommen hätten. Bei einer Prüfung im Juli 2020 habe das Grünflächenamt Abnutzungen festgestellt, die ein metallisches Scheppern verursachten – der Korb war seit den Achtzigerjahren nicht ausgetauscht worden. Der Zustand sei „entsprechend“.

Da die Beschwerden auch nach dem Anbringen eines Hinweisschilds nicht abnahmen, baute das Amt schließlich den Korb ab. Eine Reparatur sei nicht möglich gewesen. „Leider hat die Stadträtin versäumt, andere mit ins Boot zu holen, beispielsweise die Spielplatzkommission“, so Harling. „Die ist dazu da, Mängel an Spielplätzen festzustellen und die Geräte zu ersetzen.“

Baldige Lösung in Sicht? Wer nun auf raschen, leisen Ersatz hofft, wird enttäuscht. Aus „haushälterischen Gründen“ könne der Korb erst 2021 ausgetauscht werden, so die Stadträtin. Wie teuer ein neuer Korb ist und wo die Schwierigkeiten liegen, könne derzeit noch nicht beantwortet werden. Tagesspiegel-Tipp für Ungeduldige: Den nächstgelegenen Basketballkorb gibt’s in der Crellestraße 19/20.

Und noch ein sportliches Thema aus der BVV, beigesteuert von meiner Kollegin Sophie Rosenfeld. Hier sind die Bezirke Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick, Mitte und Lichtenberg Vorreiter: beim Anmelden von Projekten zur Erhaltung der Sportinfrastruktur. Zu entscheiden hat hier die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Die Grünen brachten dieses Thema nun nach Tempelhof-Schöneberg und fragten nach angemeldeten Projekten im Rahmen des coronabedingten Investitionspakets des Bundesinnenministeriums für Sportstätten. Solche Projekte können umgesetzt werden, wenn sich die Institutionen im Fördergebiet befinden; ausgeschlossen sind Schulen und Leistungssportplätze. Die Sportstätte am Südkreuz soll demnach bis 2021 fertiggestellt werden, und in Tempelhof ist eine Komplettsanierung angemeldet. Vereine mit eigenen Immobilien wurden über Finanzierungsmöglichkeiten informiert. Allerdings konnten noch nicht alle Fördermittelanträge bearbeitet werden. Grund: „pandemiebedingter Personalmangel“.