Kiezgespräch

Veröffentlicht am 13.07.2021 von Sigrid Kneist

Kloaktion. Die neuen öffentlichen Toiletten mit ihren einsehbaren Pinkelbecken für Männer lösen bereits seit Monaten Diskussionen aus – mal eher humorig, mal verständnislos – und nicht nur in Tempelhof-Schöneberg. Jetzt steht ein weiteres Klohäuschen der Firma Wall an der Motz-/Geisbergstraße. Und eine Anwohnerin fragt sich diesmal, wie es angehen kann, dass Männer dort kostenlos pinkeln können, aber Frauen immer für die Benutzung zahlen müssen und es auch keine unentgeltliche Möglichkeit gibt, wo man ein Kind wickeln kann.

Die Klokontroverse hat jetzt die „Anonymen Anwohnenden“, die sich als ein queerfeministisches Künstler*innen-Kollektiv verstehen, auf den Plan gerufen: „Dieser graue Kasten verwandelt unser menschliches Grundbedürfnis in pures Uringold!“ Und zum öffentlichen Pissoir finden die Aktivistinnen folgende Worte: „Dank der besonders vorteilhaften Raumplanung ist dieses jederzeit von außen sichtbar, so dass allen anderen nie der wertvolle Anblick markierender Macker verloren geht.“ Die Anonymen Anwohnenden laden zur Aktion „Willkommen Abort“ ein – nach dem Motto: „Wenn das Klo was kosten soll, pissen wir die Wände voll!“ (Donnerstag, 15. Juli, 18 Uhr, City-Toilette Falckensteinstraße, Kreuzberg) Ein Video ihrer Kloaktivitäten gibt es schon einmal hier zu sehen: vimeo.com

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+++ Einige Themen dieser Woche:

  • Ausgezeichnet: Martina Tittel und ihre Nicolaische Buchhandlung erhalten den Buchhandlungspreis
  • Impfaktion am Grazer Platz: Termin für Tempelhofer
  • Ausbau Dresdner Bahn: Sperrung der Buckower Chaussee ab 2022
  • Ehrung für antifaschistische Arbeit: Grünanlage wird nach Gerda und Wolfgang Szepanski benannt
  • Ausgabe des Wohnberechtigungsscheins: So lange dauert es in Tempelhof-Schöneberg
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