Kiezgespräch

Veröffentlicht am 02.04.2019 von André Görke

Das Schrottauto aus Staaken ist weg. Es ist ein besonders krasser Fall in Berlin, wo hunderte Schrottautos rumstehen und Anwohner sich ärgern – und wundern. Warum dauert das so lange? Extrem war der Fall eines Schrottautos aus Berlin-Spandau, Ortsteil Staaken, ganz im Westen der Stadt. Dort parkte eine Ewigkeit ein Daihatsu vor einer Pizzeria. Ulrich Stegner, Leser des Spandau-Newsletters vom Tagesspiegel, hatte uns im Winter geschrieben: „Vor dem Grundstück Sandstraße 66 steht seit 6 Jahren ein weißer Kleinwagen aus der Slowakei und gammelt vor sich hin.“ Seit sechs Jahren?!

Wir kannten die absurde Posse um das Wrack von Kladow (stand 1 Jahr im Halteverbot), das Schrott-Taxi von Hakenfelde und den Volvo vom Schwimmbad Spandau-Süd („mit Jungwald unterm Motorblock“) – aber das Schrottauto von Staaken übertraf alles, was wir bislang gehört hatten. Hier zeigen wir Ihnen die Fotos – und hier lesen Sie die große Tagesspiegel-Geschichte dazu aus dem Behördendschungel. Etliche Ämter waren involviert, aber der Fall war kniffelig, denn: Das Auto stand nicht im Halteverbot, stammte aus dem Ausland, der Besitzer war nicht zu finden – und war längst tot. Diesen Tipp gab eine Anwohnerin dem Spandau-Newsletter: „Das Schrottauto, das seit Jahren vor der Tür der Pizzeria Sandstraße 66 steht, gehörte meinem Nachbarn. Leider ist Herr G. nach langer Krankheit vor zwei Jahren in seiner Heimat verstorben.“ Die Behörden wussten, wo sie suchen mussten – „und jetzt wurde das Auto nach all den Jahren entsorgt“, schrieb uns die Leserin. Erleichterung im Kiez.

Schrottautos – Fortsetzung folgt. Das ZDF plant gerade einen Bericht über unseren Fall aus Staaken. Und Oliver Gellert, Grüne, und Thorsten Schatz, CDU, haben im Rathaus Spandau 16 Fragen an den zuständigen Stadtrat Stephan Machulik, SPD, geschickt. Titel: „Spandaus Straßen werden zum Schrottplatz.“ Darin ist die Rede von einem Schrott-Moped in Wilhelmstadt (seit 2012), von unbewegten Autos in der Bahmilstraße (Wasserstadt; steht da seit einem Jahr), in der Hakenfelder Straße und im Elkartweg (Hakenfelde; seit 16 Monaten) … na, dann bis bald hier im Spandau-Newsletter! – Quelle: Anfrage Nr. 330 – André Görke
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